Gastbeitrag zu IP-Migration und Unified Communications

Versteckte Fallen bei der VoIP-Migration vermeiden

1. Pilotinstallation

Wie kann ein kleineres Unternehmen zu maßvollen Kosten evaluieren, ob die IP-Telefonie alle Ansprüche erfüllt? Die beste Möglichkeit ist hier eine Pilotinstallation. Eine vorkonfigurierte Lync-Appliance kann helfen, mit geringen Kosten und wenig Aufwand die Lösung im eigenen Unternehmen zu erproben. Solche Appliances ("Lync-in-a-box") gibt es von verschiedenen Herstellern und sie eignen sich über den Test hinaus auch, um eine begrenzte Zahl an Anwendern, etwa einen Standort oder eine Abteilung dauerhaft auf IP zu migrieren.

2. Migration

Schranken werden nicht selten über die TK-Anlage gesteuert
Schranken werden nicht selten über die TK-Anlage gesteuert
Foto: Fotolia, belleepok

Es gibt Beispiele für generalstabsmäßig geplante Migrationen auf Lync über Nacht, im Regelfall gehen Unternehmen jedoch nach einer Pilotinstallation inkrementell vor. Sie prüfen in der Praxis, ob alle Systeme eine immer weiter erhöhte Zahl an Benutzern bei gleichbleibender Qualität unterstützen. Traditionell schaltet man dabei die IP-Telefonanlage hinter die TK-Anlage.

Der Nachteil: Dafür muss die TK-Anlage einen zusätzlichen ISDN-Port bereitstellen. Das heißt, man müsste noch in die Telefonanlage investieren. Zudem müsste der Administrator einen neuen Rufnummernkreis für die migrierten User definieren. Vermeiden lässt sich dies durch das Verfahren "Drop & Insert". In diesem Szenario führt die Amtsleitung in ein vorgeschaltetes Gateway, welches die Rufe dann je nach Rufnummer in die klassische Telefonanlage oder in die IP-Telefonanlage weiterleitet.

Die Regeln lassen sich auf dem Gateway oder, besser noch, per Abgleich mit dem Active Directory steuern. Bei dieser Art des Parallelbetriebs muss der Administrator die TK-Anlage nicht einmal anfassen. Wenn er den letzten Benutzer erfolgreich migriert hat, kann er die Anlage dann einfach vom Netz nehmen.