Verkehrssteuerung in Netzwerken

Übertragungsqualität steigern

Der Bedarf, IP-Pakete mit intelligenteren Methoden als dem Best-Effort-Ansatz zu übertragen, wurde bereits vor einigen Jahren erkannt. Die Internet Engineering Task Force (IETF) gründete diverse Arbeitsgruppen, um hierfür Lösungen zu erarbeiten. Diese Task Forces haben zwei Techniken entwickelt, um die Transportqualität in IP-Netzwerken zu erhöhen:

- Ressourcenreservierung auf Flow-Basis:

Dabei wird eine Signalisierung und Reservierung der gewünschten Bandbreite durchgeführt, die für die Dauer des jeweiligen Flows bestehen bleibt. Damit ist es möglich, Anwendungen eine Quality of Service (QoS) zuzuweisen. Das standardisierte IETF-Protokoll heißt RSVP/Intserv, RFC 2205.

- Priorisierung von Paketen ausgewählter und zusammengefasster Flows:

Dieses Konzept klassifiziert und markiert Datenpakete eines Flows am Netzwerkrand und leitet sie anhand der Markierung unterschiedlich priorisiert weiter. Es ist im IETF-Standard Diffserv RFC 2475 festgeschrieben.

Da Diffserv Datenströme in verschiedene Klassen einteilt und mehrere Ströme innerhalb dieser Klassen gemeinsam behandelt, bezeichnet man diese Technologie auch als Class of Service (CoS). Der Sprachgebrauch von QoS und CoS ist uneinheitlich. Wir verwenden den Begriff QoS im folgenden für beide Techniken.

Wenn IT-Abteilungen Service-Levels garantieren wollen, stellen sich zwei Probleme: Zum einen müssen alle Geräte im Netz die Dienstgüten unterstützen. Zum anderen ist es notwendig, dass sie die verwendeten Dienstekennungen identisch interpretieren. Die Verbindung zwischen der Dienstekennung und der anzuwendenden Dienstgüte wird durch Regeln bestimmt, die so genannten Policies. Jede Policy besteht aus einer Bedingung und einer daraus folgenden Aktion.