VeriSign warnt: DoS-Atacken legen Internet lahm

Das US-Unternehmen VeriSign, Verwalter der Top Level Domains .com, warnt vor einer Welle von DoS-Attacken (Denial of Service), die das Internet möglicherweise lahm legen könnten.

Sein Unternehmen beobachte eine wachsende Anzahl von Angriffen auf die hauseigenen Server, berichtet Ken Silva, Chief Security Officer (CSO) von VeriSign, dem Branchenportal ZDnet UK. Zwar baue man die Bandbreite laufend aus, dennoch sieht Silva derzeit kaum eine effektive Möglichkeit, solche Angriffe langfristig abzuwehren. Ein Ausfall der VeriSign-Server käme dem Absturz des Internets gleich, so der CSO. Eine ähnlich düstere Prognose zeichnete jüngste das US-Sicherheitsunternehmen CipherTrust.

"Bei einer DoS-Attacke wird ein Server solange mit Datenmüll bombardiert, bis er die Anfragen nicht mehr abarbeiten kann, überlastet ist und folglich nicht mehr reagiert", erläutert Candid Wüest, Sicherheitsexperte bei Symantec, im Gespräch mit pressetext. Erfolgt ein Angriff von einem Rechner aus, so wird der DoS-Versuch rasch erkannt und die Anfragen blockiert. Weit komplizierter ist die Erkennung von Distributed DoS-Attackern (DDoS). Diese werden über ferngesteuerte Botnetze gestartet. "Einige dieser Netze haben mittlerweile Größen von 100.000 bis zu über einer Million Rechner und somit eine enorme Schlagkraft erreicht", so Wüest. Dabei gehen die Anfragen von einer Vielzahl an Rechnern aus, zudem wird die Absenderadresse meist gefälscht. Somit sei es schwierig, Angriffe zu erkennen und zurückzuverfolgen. Um ein kleines Unternehmensnetzwerk zu attackieren, würden bereits "ein paar Tausend Bots" reichen, meint Wüest.