Vorerst kein Verkauf

Verhandlungen zwischen IBM und Lenovo über System x geplatzt

Die Verhandlungen zwischen IBM und Lenovo über einen Verkauf des x86-Server-Geschäfts von "Big Blue" sind abgebrochen worden.

Das berichtet "Fortune"-Reporter Miguel Helft unter Berufung auf Insider. Beide Seiten konnten sich offenbar nicht über die Bewertung der zwar durchaus umsatzstarken, aber vergleichsweise margenarmen IBM-Sparte einigen. Die Verhandlungen könnten zwar wieder aufgenommen werden, vorerst sei der Deal aber vom Tisch. Sprecher beider Unternehmen lehnten einen Kommentar ab.

Gerüchte über einen möglichen Verkauf der Commodity-Server an den chinesischen Computerbauer Lenovo waren im vergangenen Monat nach den enttäuschenden Quartalszahlen von IBM aufgekommen. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg hatte einen möglichen Verkaufspreis von 2,5 bis 4,5 Milliarden Dollar angesetzt; andere Quellen gingen davon aus dass IBM für die Sparte mit rund fünf Milliarden Dollar Jahreseinnahmen bis zu sechs Milliarden Dollar haben wolle.

Lenovo, im weltweiten PC-Markt mittlerweile die Nummer zwei hinter Hewlett-Packard, versucht seit einiger Zeit auch im Server-Markt stärker Fuß zu fassen. Mit den "System-x"-Systemen wären die Chinesen besser aufgestellt im Wettbewerb gegen unter anderem HP und Dell.

Lenovo hatte 2005 bereits die PC-Sparte von IBM mit der begehrten und angesehenen Notebook-Marke "ThinkPad" übernommen. Im PC-Geschäft schlägt sich das Unternehmen derzeit deutlich besser als die Konkurrenz und konnte als einziger namhafter Hersteller im ersten Quartal 2013 seine Position halten. Lenovo expandiert zudem in neue Märkte wie Smartphones und Tablets. (CW/ad)