Schritt für Schritt

USB-Stick und SD-Karte bootfähig machen

DVDs verlieren zunehmend an Bedeutung seit Netbooks und Ultrabooks kein optisches Laufwerk mehr mitbringen. Kein Problem: Linux und Windows booten auch schnell und zuverlässig von USB-Sticks und SD-Karten.

Vorbei sind die Zeiten, als dicke CD/DVD-Spindeln die Schreibtische von Betriebssystem-Bastlern und Linux-Anwendern mit Sinn für Experimente zierten. An deren Stelle sind bunte Sammlungen von USB-Sticks in allen Formen und Größen getreten. Und jeder, der das Elend verbrannter Rohlinge und spontan unlesbarer Scheiben kennt, wird den optischen Medien kaum eine Träne nachweinen. Ein DVD-Laufwerk füllt zwar oft noch im Desktop-PC einen Einschub, aber superflache Notebooks haben schon keines mehr. Stattdessen erfordern diese Geräte, Live-Systeme und die Installationsmedien von Distributionen per USB-Stick oder über Speicherkarte zu starten. Ein weitere Vorteil von Live-Systemen, die vom Stick booten ist, dass darauf dann auch Daten gespeichert und Einstellungen dauerhaft gemacht werden können, ganz im Gegensatz zu Live-DVDs.

Und so geht's: Alles, was man dafür braucht ist die passende ISO-Datei zur gewünschten Distribution, um aus dem Image eigene USB-Medien oder Speicherkarten zu erstellen. Der Start gelingt mit erstellten Bootmedien nicht nur schneller, sondern ist auch zuverlässiger – sofern Sie bei der Übertragung eines Systems auf einen bootfähigen Datenträger die richtigen Werkzeuge nutzen.

Hybride Images auf DVDs und USB-Sticks

Ganz am Anfang eines Dateisystems nach ISO-9660 steht die ungenutzte „System Area“, die einen VBR und eine Partitionstabelle aufnehmen kann.
Ganz am Anfang eines Dateisystems nach ISO-9660 steht die ungenutzte „System Area“, die einen VBR und eine Partitionstabelle aufnehmen kann.

Die verbreiteten Linux-Distributionen liefern ihre Installationsmedien in Form von ISO-Dateien aus, die sowohl fit für das Brennen auf optische Medien sind als auch von USB-Laufwerken starten können. Möglich ist dies, wenn die Entwickler einer Distribution die ISO-Datei mit zwei unterschiedlichen Bootsektoren ausstatten: Ein VBR (Volume Boot Record) sorgt für den Start von USB-Sticks und Speicherkarten, während ein Bootsektor nach dem „El-Torito“-Standard auf optischen Medien funktioniert. ISO-Dateien, die sowohl von CD/DVD wie von Flash-Medien (USB, SD-Karte) booten, werden als „hybrid“ bezeichnet und müssen damit nicht mal mit dem Standard ISO-9660 für Dateisysteme auf optischen Medien brechen. Denn in weiser Voraussicht bietet der schon 1986 verabschiedete Standard ISO-9660 zusätzlichen Platz für fremde Bootsektoren. Diese werden in der „System Area“ untergebracht, für welche die ersten 16 Sektoren zu 2048 Byte am Anfang des ISO-Dateisystems reserviert sind. Optische Laufwerke ignorieren diesen Bereich, der mehr als genügend Platz bietet für einen VBR und sogar für eine Guid Partition Table (GPT) für das Booten über Uefi-Boot. Das Tool, mit dem Distributionsentwickler in diesen Bereich schreiben, ist das Multitalent Isolinux. Im entsprechenden Wiki finden Sie eine Dokumenation für die Vorgehensweise der nachträglichen Manipulation einer ISO-Datei.