USA: Linux-PDA Agenda VR3 ist fertig

Agenda Computing hat auf der Comdex in Las Vegas die Consumer-Version des ersten kommerziellen Linux-PDAs Agenda VR3 vorgestellt. Das Gerät wird in den USA ab Mitte April für 249 US-Dollar erhältlich sein. Voraussichtlicher Marktstart in Deutschland ist im Sommer 2001.

Bislang ist nur die Developer-Edition Agenda VR3d zu haben. Wie unser Test der Betaversion zeigte, musste Agenda Computing noch einiges tun, um den Linux-PDA marktreif zu machen und als VR3 verkaufen zu können. Die Mängelliste ist lang: die IrDA-Schnittstelle und die natürliche Handschrifterkennung funktionieren nicht, die Batterien entladen sich im ausgeschalteten Zustand, beim Kalender fehlt die Alarmfunktion und das aktuelle Datum lässt sich nicht fixieren. Außerdem sind auch die Synchronisationssoftware QuickSync zum Datenabgleich mit Desktop-PCs sowie der E-Mail-Client noch nicht fertig.

Agenda Computing brachte daher zur CeBIT für die Developer-Edition Agenda VR3d ein Softwarepaket heraus, das einige Unzulänglichkeiten der Betaversion ausbügelt. Es komplettiert zum einen die klassischen PIM-Funktionen des PDAs wie Kontaktverwaltung, Kalender oder Aufgabenliste. Zum anderen hat Agenda auch die wichtige E-Mail-Funktion fertig gestellt. Ende März will das Unternehmen in einem weiteren Update auch die Synchronisationssoftware QuickSync implementieren.

Die Consumer-Variante des VR3-PDAs will Agenda Computing in Deutschland zum Preis von 580 Mark ab Sommer 2001 ausliefern. Ursprünglich sollte der erste kommerzielle Linux-PDA hierzulande bereits im April auf den Markt kommen. Zumindest in den USA kann das Unternehmen diesen Termin einhalten.

Auf der CeBIT konnte tecChannel.de bereits einen Blick auf den VR3 werfen. Das Gerät wird nun nicht mehr nur in der transparenten Ausführung angeboten, sondern auch mit einem blauen und schwarzen Gehäuse. Auffällig war insbesondere die stabilere Bauweise der Schutzklappe, die zwei Gelenke aufweist und sich dadurch um 270 Grad drehen lässt. Beim Agenda VR3d machte diese noch einen eher zerbrechlichen Eindruck.

Das Herzstück des Linux-PDAs ist ein 32-Bit-VR4181-MIPS-Prozessor von NEC mit einer Taktrate von 66 MHz. NEC hat mit der VR4131 erst kürzlich eine 64-Bit-RISC-CPU mit 200 MHz für PDAs, Internet-Appliances und Netzwerkkarten vorgestellt. Vielleicht kommt der neue Prozessor in späteren Ausgaben von Agenda-PDAs zum Einsatz. Der Speicher des VR3d setzt sich aus 8 MByte RAM und 16 MByte Flashmemory zusammen. Ursprünglich sollte es jeweils die Hälfte sein.

Um Upgrades des Open-Source-Betriebssystems sowie komplexere Anwendungen zu ermöglichen, hat Agenda den Speicher vergrößern müssen. Dadurch hat sich allerdings die Auslieferung der Developer-Edition sowie des fertigen Produkts um ein paar Monate verzögert. (jma)