Mehr Umsatz im Shop mit Apple-Technik - nur ein Traum?

USA im iBeacon-Fieber

iBeacon - für Händler ein teures Vergnügen

Ein anderer Punkt, der in den Diskussionen um die angeblichen iBeacon-Vorzüge immer wieder vergessen wird, ist, dass die Benutzer beziehungsweise Kunden auf ihren Devices extra eine App installieren müssen, damit sie via iBeacons angesprochen werden können. Großen Handelsketten mag dies mit entsprechenden Loyality-Programmen sicher gelingen. Aber, ob dies auch kleineren Händler gelingt, ist in Frage zu stellen, denn es ist schwer vorstellbar, dass sich der Anwender für unterschiedliche Shops Dutzende von iBeacons-Apps auf sein Device installiert. Und für den Händler bedeutet diese App-Entwicklung (für iOS und Android) zusätzliche Kosten neben dem Investment in die iBeacons.

Die iBeacon-Konkurrenz

Will ein Händler per Beacon seine Kunden adressieren, dann benötigen diese ein App auf dem Smartphone.
Will ein Händler per Beacon seine Kunden adressieren, dann benötigen diese ein App auf dem Smartphone.
Foto: Paypal

Des Weiteren stellt sich die Frage, ob Apple mit iBeacon wirklich das Rennen macht, denn auch andere Anbieter nutzen die Beacon-Technik von Bluetooth 4.0. So hat etwa PayPal mit PayPal Beacon bereits ein eigenes System angekündigt, das im Gegensatz zu Apples Ansatz bereits über eine integrierte Payment-Komponente verfügt. Und die Otto-Gruppe offeriert mit Yapital ein Multichannel-Bezahlverfahren, das ebenfalls mit Beacon-Technik arbeitet. Als Partner konnte Yapital bereits Rewe, Baur, Coop eG, Katag AG, SportScheck und Wasgau gewinnen. Allerdings wird erwartet, dass Apple in Sachen Payment nachzieht.

Warum iBeacon kein NFC-Killer ist

Hierzulande wird iBeacom immer wieder gerne als NFC-Killer gefeiert. Dabei vergessen allerdings die Apple-Protagonisten gerne, dass beide Techniken ihre spezifischen Vor- und Nachteile haben. Der gerne angepriesene Vorteil der größeren Reichweite von iBeacon kehrt sich beim Bezahlen in einen Nachteil um. Funktechniken mit einer größeren Reichweite können aus der Entfernung auch unbemerkt mit Scannern und Sniffern angegriffen werden - bei NFC mit wenigen Zentimetern Reichweite dürfte dies nur schwer unbemerkt zu bewältigen sein. Zudem ist NFC im Gegensatz zu iBeacon durch die Integration in Kreditkarten und Girocards in Europa bereits deutlich weiter verbreitet. Darüber hinaus spricht für NFC die Authentisierung an einem bestimmten Ort. Zudem bietet NFC die Chance, sich an Card-Present-fees-Programmen zu beteiligen, während bei iBeacon eher damit zu rechnen ist, dass der Händler eine Strafgebühr für Crad-not-present-Bezahlvorgänge entrichten muss.