Mehr Umsatz im Shop mit Apple-Technik - nur ein Traum?

USA im iBeacon-Fieber

Hunderte von US-Händler sind im iBeacon-Fieber. Sie statten ihre Shops mit dieser Technik aus, um iPhone- und iPad-Nutzer direkt vor Ort über die neusten Verbrauchertipps - sprich Werbung - zu informieren. Doch das von den US-Medien hochgejubelte System hat auch seine Kinken.

Hunderte von Lebensmittelhändlern, Retail-Ketten und selbst die Baseball-Liga installieren in den USA iBeacon-Systeme. Über das von Apple entwickelte System können entsprechend aktivierte Smartphones etwa in einem Laden Informationen über aktuelle Sonderangebote oder Bonus-Punkte erhalten. Zudem kann die Technik, die nur eine Reichweite von mehreren Metern hat, zur Ortung des Kunden im Laden genutzt werden, um ihn so gezielt zu besonderen Lockangeboten zu lotsen.

iBeacon - ein amerikanischer Sonderweg?

Die Beacon-Technologie setzt auf kleine Bluetooth-Funksender (im Bild ein PayPal-Modell).
Die Beacon-Technologie setzt auf kleine Bluetooth-Funksender (im Bild ein PayPal-Modell).
Foto: Paypal

Bei den iBeacons selbst handelt es sich um kleine Funksender, die größer als eine Streichholzschachtel sind und im Gegensatz zu NFC eine Stromversorgung benötigen. Ihre Informationen senden die iBeacons über den Bluetooth-Standard 4.0 an mobile Geräte. Bislang setzt Apple die Technik in seinen Apple Stores in den USA ein, auch die Handelskette Macy's nutzt iBeacons seit Kurzem in seinen Flaggschiff-Läden in New York und San Francisco. Hierzulande will etwa das Hamburger Start-up Yoints Apples Technik an deutsche Händler vermarkten. Das Unternehmen hofft, die Technologie bis zum Sommer bei mehreren Händlern zu installieren.

iBeacon - nur für wenige Smartphone-User

Entgegen aller Schwärmerei von Marketing-Leuten hat Apples iBeacon-Technik in der Praxis auch gravierende Nachteile. So funktioniert sie nur mit iPhones und iPads, auf denen iOS 7 oder höher läuft. Zudem müssen die Devices Bluetooth 4.0 unterstützen. Zwar hat sich Apple mittlerweile geöffnet und erlaubt den Einsatz der Technik auch auf Android-Geräten. Allerdings müssen diese mit Android 4.3 oder höher laufen und ebenfalls Bluetooth 4.0 unterstützen. Damit kann die neue Technik letztlich nur von einem Bruchteil der derzeit verbreiteten Smartphones und Tablets genutzt werden. Was für Ladenbesitzer die Frage aufwirft, ob sich das Investment in eine Technik lohnt, mit der sie nur einen geringen Prozentsatz ihrer Kundschaft erreichen können. Zumal hierzulande im Gegensatz zu den Apple-affinen USA die Verbreitung von iPads und iPhones deutlich geringer ist.