US-Kartellbehörde untersucht DRAM-Hersteller

Die US-Kartellbehörde hat eine ausgedehnte Untersuchung von DRAM-Herstellern eingeleitet. Wie die "Financial Times Deutschland" (FTD) berichtet, geht es dabei um angebliche Preisabsprachen im Speichermarkt.

Die "Antitrust Division" des US-Justizministeriums prüfe dabei die vier größten DRAM-Hersteller Samsung, Hynix, Micron und Infineon sowie die taiwanischen Chip-Produzenten Nanya und Winbond. Die sechs Unternehmen haben der FTD zufolge in dieser Woche den Erhalt von Anfragen der US-Behörde bestätigt.

Unklar ist allerdings das genaue Ziel der Ermittlungen sowie die Frage, welche Chip-Hersteller die Behörde lediglich für die Bereitstellung von Informationen kontaktiert hat. Eine Sprecherin des US-Justizministeriums bestätigte nur, dass eine "Untersuchung der DRAM-Industrie" eingeleitet wurde. Die Ermittlung geht im Rechtssystem der USA einer Anklage voraus und kann ohne rechtliche Schritte enden.

Unabhängig vom Ergebnis gehen Analysten davon aus, dass die Prüfung die ohnehin gefallenen Kurse der DRAM-Hersteller weiter belasten wird. "Solche Untersuchungen sind langwierig, die Unsicherheit wird die Aktien der Firmen unter Druck setzen, bis es zu einem Ergebnis kommt", so Joseph Osha, Analyst bei Merrill Lynch. Erschwert wird die Lage für die Chip-Produzenten zudem durch die Flaute auf dem PC-Markt. Sie führte zu Überkapazitäten bei Speichern und fallenden Preisen bei DRAM-Speichern, die zum Teil unter den Herstellungskosten liegen. (jma)