Update: Telekom will T-Online von der Börse nehmen

Die Deutsche Telekom will ihre Internet-Tochter T-Online von der Börse nehmen. Den Aktionären wird ein Kaufangebot von 8,99 Euro je Aktie unterbreitet. Dies teilte das Unternehmen am heutigen Samstag mit.

Die Deutsche Telekom AG hat am heutigen 9. Oktober 2004 mitgeteilt, dass sie entschieden habe, den Aktionären der T-Online International AG ein Angebot zum Erwerb von Aktien der T-Online International AG zu einem Angebotspreis von EUR 8,99 je Aktie (Kurs am Freitag Abend) abzugeben. Parallel dazu bietet die Deutsche Telekom AG der T-Online International AG die Aufnahme von Gesprächen über eine Verschmelzung beider Unternehmen an. Vorstand und Aufsichtsrat der T-Online International AG werden am 10. Oktober hierüber beraten. Die Entscheidung soll laut der Mitteilung in der zweiten Jahreshälfte 2005 wirksam werden.

Für T-Online-Aktionäre der ersten Stunde wird der angekündigte Rückkauf der Anteile zu einem bitteren Verlustgeschäft. Zum Ausgabepreis von 27 Euro kam die Aktie im Frühjahr 2000 auf den Markt. Jetzt ist diese nur noch ein Drittel des Ausgabepreises wert. Dabei zieht das Geschäft bei Europas größtem Internet-Anbieter an. Beim Umsatz und operativem Ergebnis verbuchte die Telekom-Tochter im ersten Halbjahr stattliche Zuwächse.

13,3 Millionen Kunden hatten die Bonner Mitte dieses Jahres. Der Halbjahresumsatz stieg um mehr als 100 Millionen auf 998,2 Millionen Euro an. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sprang auf 248,3 Millionen Euro von 153,6 Millionen ein Jahr zuvor. Das Geschäft liegt zu fast 90 Prozent in Deutschland.

Bei der Platzierung der 114 Millionen Aktien erlöste die Telekom im April 2000 3,3 Milliarden Euro. Auf dem Höhepunkt der Internet-Euphorie erreichte das Papier wenig später einen Spitzenkurs von 48 Euro. Nach dem Platzen der New-Economy-Blase rutschte die Notierung jedoch rapide ab und erreichte einen Tiefpunkt im Herbst 2001 mit weniger als 5 Euro. (fkh)