Update: Telekom-Flatrates, DSL wird billiger

Mit vier Angeboten will die Telekom mehr Kunden für Ihren Dienst T-Online gewinnen. Geplant sind eine Flatrate für unter 100 Mark, zwei neue ISDN-Tarife und ein billigerer DSL-Anschluss. Die Tarife werden bis zum Herbst eingeführt.

Mit einer programmatischen Rede hat Ron Sommer Freitag die Büros der Deutschen Telekom in Berlin eingeweiht. Der Telekom-Chef kündigte eine Reihe von neuen Tarifen an und erklärte 2000 zum "Internet-Jahr". Unter dem Motto "Deutschl@nd geht online" sollen unter anderem alle deutschen Schulen ans Internet angeschlossen werden, wie Sommer im Beisein von Bundeskanzler Gerhard Schröder verkündete.

Im Rahmen der Internetinitiative will Sommer auch die von Onlineverbänden seit Jahren geforderte Flatrate einführen. Der monatliche Pauschalpreis steht noch nicht fest, er soll jedoch "unter 100 Mark" liegen. Darin sind für T-Online-Kunden alle Zugangs- und Telefongebühren enthalten. Die Einführung dieses Tarifmodells ist für das erste Halbjahr 2000 geplant. Ob mit der Flatrate eine Beschränkung des Datenvolumens verbunden ist, oder die Leitung alle 24 Stunden unterbrochen wird, konnte die Telekom auf Anfrage von tecChannel noch nicht beantworten. Nach zahlreichen Erfahrungen mit dem Missbrauch von Flatrates als Standleitung sind solche Beschränkungen bei anderen Angeboten üblich.

Konkreter sind die Pläne für "T-ISDN XXL". Für fünf Mark mehr als beim normalen ISDN-Basisanschluss dürfen die Kunden dieses Tarifmodells am Sonntag unbegrenzt im Inland telefonieren und T-Online nutzen.

Einiges Kopfzerbrechen dürfte der Telekom das dritte Angebot machen: Wie bereits berichtet, soll sich mit "ISDN @ctive" jeder eine Art Standleitung leisten können. Der D-Kanal des ISDN hängt dabei ständig mit vermutlich 9.000 Bit pro Sekunde am Netz. So lassen sich einfache Textübertragungen wie E-Mail-Benachrichtigungen oder Chats realisieren. Bei höherem Datenaufkommen will die Telekom "automatisch" die B-Kanäle mit je 64.000 Bit/s zuschalten und zeitabhängig berechnen. Für den fest vernetzten D-Kanal sind laut Sommer rund zehn Mark pro Monat fällig. Wie diese Lösung technisch umgesetzt wird, und ob die Kunden dafür neue ISDN-Karten benötigen, ist noch ungeklärt. Erste Tests erfolgen im März in Hannover und Berlin. Erst danach ist eine flächendeckende Einführung von ISDN @ctive vorgesehen.

Bereits in den meisten Großstädten verfügbar ist der DSL-Anschluss der Telekom. Dafür waren bisher samt ISDN-Installation 299 Mark Einrichtungsgebühr zu bezahlen. Die monatliche Grundgebühr betrug 98 Mark, dazu kamen 99 Mark für 50 Onlinestunden oder 149 Mark für 100 Stunden Surfen. Insgesamt kostete der schnelle Surfspaß also mindestens 247 Mark im Monat. Ab sofort sollen die ersten 100.000 DSL-Neukunden für die Grundgebühr inklusive 50 Online-Stunden weniger als 100 Mark bezahlen.

Sämtliche neue Angebote muss die Regulierungsbehörde noch genehmigen - für Ron Sommer eine lästige Pflicht: "Wir müssen uns doch jede Schraube genehmigen lassen!", schimpfte der Chef des Rosa Riesen. (nie)