Wie man Mitarbeiter (nicht) entlässt

Unter der Dusche gefeuert

Ein Taschentuch für alle Fälle

Was kann man nicht alles falsch machen: Herumdrucksen, sich winden oder die Kündigung gar so formulieren, dass der Mitarbeiter sie gar nicht versteht? Nichts da: "Man sollte dem Mitarbeiter kurz und schmerzlos sagen, dass er gekündigt ist", sagt Coach Burger.

Dass die meisten Menschen sehr emotional auf ihre Kündigung reagieren, ist normal. Schließlich hat der Chef ihnen gerade den Boden unter den Füßen weggezogen. "Man muss auch darauf gefasst sein, dass der Mitarbeiter unerwartet reagiert", sagt Burger. Ein Chef sollte nicht aus allen Wolken fallen, wenn ein sonst ruhiger Mitarbeiter heult oder einen Wutausbruch hat. "Der Gekündigte wird leicht aus der Fassung geraten", sagt Burger. "In dieser Situation muss man abwarten und zurückhaltend sein." auf keinen Fall sollte die Führungskraft den verzweifelten Mitarbeiter brüsk abweisen oder gar aus dem Zimmer werfen. Den Emotionen müsse man Raum geben und, wenn Tränen fließen, die Taschentücher rüberschieben, rät der Coach.

Nicht zwischen Tür und Angel kündigen

In dieser schwierigen Situation sollte ein Entscheider den Mitarbeiter nicht allein lassen.
In dieser schwierigen Situation sollte ein Entscheider den Mitarbeiter nicht allein lassen.
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Doch mit einem einfachen "Sie sind entlassen" ist es nicht getan. Viele Angelegenheiten müssen geklärt werden, und auch der Mitarbeiter hat meistens noch Gesprächsbedarf. Wann die Zeit für das nächste Gespräch gekommen ist, entscheidet die Verfassung des Mitarbeiters. "Die Hintergründe kann man auch zu einem anderen Zeitpunkt besprechen", meint der Coach. Oft ist es schwer, in dieser aufgeladenen Situation noch rationale Gespräche zu führen. "Der Chef kann schon vorher einen Termin in seinem Kalender blocken, an dem er sich mit dem Mitarbeiter ausführlich zusammensetzt", sagt Burger.

Ein Entscheider sollte die Zeit für ein Kündigungsgespräch nicht zu knapp einschätzen. "Besteht sofort Gesprächsbedarf, muss man sofort zur Verfügung stehen", rät Coach Burger. Muss der Vorgesetzte sofort weiter zum nächsten Termin hetzen, gibt er seinem Kollegen gegenüber keine gute Figur ab.