Uni vernetzt Home-Entertainment-Geräte

Wissenschaftler der Universität des Saarlandes haben eine Netzwerklösung entwickelt, die fast beliebig Multimedia-Geräte miteinander verbindet.

Die "netzwerkintegrierte Multimedia Middleware" (NMM) macht es der Uni zufolge beispielsweise möglich, mit dem Handy auf den CD-Spieler zuzugreifen – oder die Musik drahtlos auf mehrere HiFi-Geräte im Haushalt zu übertragen. Auch ließen sich von unterwegs aus mit dem UMTS-Handy Videos aus dem heimischen Video-Recorder ansehen. Hinter der neuen Technologie stecken sechs Jahre Forschungsarbeit - zur Vermarktung haben die Uni-Entwickler aus dem Saarland nun das Unternehmen Motama gegründet. "Wir haben bereits sehr viele Interessenten", erklärt Marco Lohse, Mitbegründer des Projekts, "einige Telekommunikationsunternehmen sowie Handy- und Heimelektronikhersteller haben sich bereits bei uns gemeldet."

Die meisten Multimedia-Geräte wie Fernseher, Stereoanlagen, Video-Recorder und Handys verfügten bereits über Netzwerkschnittstellen. "Die Vernetzung ist daher möglich, bislang war es aber nicht möglich, einfach auf die im Netzwerk verfügbaren Geräte und deren Fähigkeiten zuzugreifen", erläutert Lohse die Idee hinter dem Projekt. Mit NMM könnten die verschiedenen Geräte einfach und sicher über das Heimnetzwerk miteinander kommunizieren.

Die Software laufe dabei unabhängig vom Betreiber und synchronisiere automatisch die Wiedergabe von Audio- und Video-Inhalten. Damit das Ganze funktioniert, müsse die Software aber auf den Geräten installiert werden können. "Bei älteren Modellen, auf denen sich keine Software installieren lässt, sind die Möglichkeiten eingeschränkt", räumt Lohse ein. Die Saarbrücker haben daher keine Endkundenlösung entwickelt, sondern wollen mit Herstellern zusammenarbeiten. Linux-Betreiber könnten jedoch die NMM-Technologie als Open-Source-Variante herunterladen.

Ein weiteres Einsatzgebiet von NMM liege im Sicherheitsbereich. "Die Software kann auch in die Gebäudetechnologie integriert werden", erzählt Marco Lohse. Klingelt jemand an der Tür, könne das Bild der Überwachungskamera auf den Fernseher übertragen werden; das laufende TV-Programm werde automatisch unterbrochen. Über die Fernbedienung des Fernsehers würde sich die Tür öffnen lassen. Nun hoffen die Saarbrücker Forscher, dass ihre Technologie möglichst bald in Serie geht. (uka)

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