Uni Bayreuth: 80 DVDs auf der Fläche einer Euro-Münze

Im Bereich der konventionellen magnetischen Datenspeicher haben Bayreuther Wissenschaftler zusammen mit der Gruppe von der University of Massachusetts (USA) ein einfaches Verfahren entwickelt, das es erlaubt, die Informationsdichte magnetischer Speichermedien von bisher rund 0,2 GByte/cm2 auf bis zu 45 GByte/cm2 heraufzusetzen.

Dies bedeutet, dass die Daten von rund 80 Standard-DVDs auf die Seiten eines Mediums von der Größe einer Euro-Münze gespeichert werden können, rechnet Dr. Alexander Böker von der Universität Bayreuth vor. Die einfach zu produzierenden magnetischen Massenspeicher bieten mit bis zu 45 GByte/cm2 rund 250 Mal mehr Informationsdichte als bisherige Medien.

Der Prozess basiert auf der Nutzung von Zweikomponentenkunststoffen (Diblockcopolymeren), die regelmäßige Strukturen aus nanometergroßen Zylindern mit einem Abstand von 15 bis 48 Nanometern in einer Matrix ausbilden.

Eine Mischung dieses Blockcopolymers mit fluoreszierenden oder magnetischen Nanoteilchen wird auf ein Trägermaterial gebracht und erhitzt. Durch den dabei einsetzenden Selbstordnungsprozess werden die Zylinder mit den Nanopartikeln dotiert und richten sind dann wie eine Armee von Zinnsoldaten über Bereiche von mehreren Quadratzentimetern Größe senkrecht zum Trägermaterial aus.

Es handelt sich hierbei um die erste bekannte symbiotische Selbstordnung in einem synthetischen Material: Die Nanopartikel aggregieren selbstständig in den Zylindern und bewirken deren senkrechte Orientierung. Umgekehrt steuert die zylindrische Mikrostruktur des Polymers die räumliche Anordnung der Partikel. Somit kann in einem Arbeitsschritt eine hohe Ordnung senkrecht orientierter Zylinder sowie ihre gezielte Funktionalisierung erreicht werden. Mittels geeigneter magnetischer Adressierung können dann Daten in die Polymerstruktur eingeschrieben werden. (mec)

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