UMTS: Dienste, Preise und Prognosen

Die ersten 100 Milliarden sind verheizt. Jetzt geht es für die Lizenznehmer darum, bis 2002 die neue Netzinfrastruktur aufzubauen sowie ein attraktives Dienste- und Inhalte-Angebot zu entwickeln.

UMTS - Vier Buchstaben haben in Deutschland einen Milliardenpoker ausgelöst und 99,4 Milliarden Mark in die Kassen von Finanzminister Hans Eichel gespült. Bei der UMTS-Auktion haben sechs Bieter eine Lizenz mit jeweils zwei Frequenzpaketen ersteigert. Lizenznehmer sind: E-Plus, Group 3G, Mannesmann Mobilfunk, MobilCom, T-Mobil und VIAG Interkom. Sie gehen allesamt davon aus, dass sich der Erfolg der derzeitigen digitalen Mobilfunknetze sowie der Boom des Internets in der UMTS-Technik vereinigen und verstärken wird.

UMTS soll das mobile Multimedia- und Internet-Zeitalter einläuten, da sich damit Informationen mit Geschwindigkeiten von bis zu 2 MBit/s transferieren lassen. Das entspricht im Idealfall etwa der 30fachen ISDN-Geschwindigkeit. Dadurch kann man nicht nur schneller im Internet surfen, sondern theoretisch auch hochauflösende Bilder, Musikstücke oder Videos übertragen.

"Hinter UMTS verbirgt sich einer der dynamischsten Wachstumsmärkte der Zukunft, ein Markt mit ungefähr 250 Milliarden Mark Volumen in zehn Jahren", sagt MobilCom-Sprecher Tobias Kollande. Auch Philipp Schindera von T-Mobil geht davon aus, dass UMTS langfristig die breite Masse der Bevölkerung anspricht. "Ansonsten würden sich die Ausgaben nicht refinanzieren lassen."

Doch der Erfolg auf dem UMTS-Mobilfunkmarkt ist keineswegs garantiert. Von einer Lizenz zum Gelddrucken kann keine Rede sein. Bis der UMTS-Standard nach der Lizenzvergabe tatsächlich allen Verbrauchern zur Verfügung steht, vergeht noch viel Zeit. Ende 2002 sollen die ersten Netze einsatzfähig sein. "Nach den Maßgaben der Regulierungsbehörde wird UMTS bis zum Jahr 2003 erst einmal von rund 25 Prozent der Bevölkerung genutzt werden können", sagt Schindera. Bis Ende 2005 sollen dann 50 Prozent abgedeckt sein. Wie die Chancen für Provider und Hersteller stehen, lesen Sie in unserem Report UMTS: Chance für Provider und Hersteller .