Umsatzwarnung von Nokia

Die abgeschwächte Konjunktur hat jetzt auch Handy-Weltmarktführer Nokia erwischt. Das finnische Unternehmen hat am Donnerstag seine Umsatzprognosen für das erste Quartal nach unten korrigiert.

Nokia teilte in Helsinki mit, dass der Umsatz in den ersten drei Monaten nur um 20 Prozent statt der bislang erwarteten 25 bis 30 Prozent zulegen werde. Auf den Profit habe dies jedoch keinen Einfluss. Der Gewinn werde wie erwartet 0,19 Euro pro Aktie betragen, hieß es in der Pressemitteilung.

Das Unternehmen begründete die reduzierte Umsatzprognose mit der allgemeinen Marktlage. "Insbesondere in den USA hat sich die wirtschaftliche Unsicherheit in den vergangenen Wochen verstärkt", so Nokia. Interessanterweise hatte die Umsatzwarnung sogar positive Auswirkungen auf den Aktienkurs. Das Nokia-Papier legte in Frankfurt bis 14 Uhr fast um 15 Prozent auf 27 Euro zu. Der Grund: Analysten hatten schlechtere Zahlen erwartet.

Zudem korrigierte Nokia erneut die Prognose für die weltweiten Handyverkäufe in diesem Jahr nach unten. Das Unternehmen erwartet nur noch einen Absatz aller Hersteller von 450 bis 500 Millionen Mobilfunkgeräten. Bereits im Januar hatte Nokia die Prognose auf 500 bis 550 Millionen von ehemals mehr als 550 Millionen korrigiert. Nokias Marktanteil daran liegt bei etwa einem Drittel.

Am Markt kursierten seit mehreren Tagen Gerüchte über eine mögliche Umsatzwarnung des Branchenführers, nachdem zuletzt Ericsson die Prognosen für Umsatz, Gewinn und Absatz im ersten Quartal zurückgenommen hatte. Die Unternehmen haben mit der Abschwächung der Konjunktur zu kämpfen. Wie berichtet, hat Motorola vor zwei Tagen angekündigt, 7000 Stellen in seiner Mobilfunksparte abbauen zu wollen. (jma)