Samsung Notebook Serie 9

Ultra-portabel vs. Ultrabook

Anzeige  Intel bezeichnet mit Ultrabook eine neue Generation von Notebooks, die besonders klein und leicht sein und auf Intels Core-Prozessoren basieren sollen. Etliche Hersteller sprangen auf den Ultrabook-Zug auf, es gibt viele Modellvarianten. Das Ende der technischen Fahnenstange sind die Geräte jedoch nicht, ultra-portable Premium-Notebooks legen noch eine Schippe drauf.

Intels Ultrabook-Konzept legte erstmals im Notebookmarkt bestimmte Kriterien – maximale Bauhöhe, Akkulaufzeit, Preise und verbaute Prozessoren – verbindlich fest. Will ein Hersteller sein Notebook als Ultrabook bezeichnen, muss er diese Kriterien einhalten.

Vor den Ultrabooks war das Standardnotebook ein Gerät der 15-Zoll-Klasse mit einem Gewicht von zweieinhalb bis drei Kilogramm, Festplatte und optischem Laufwerk. Diese Geräte waren für eine quasi-mobile Nutzung gedacht: Man kann es überall hin mitnehmen, arbeitet aber trotzdem in der Regel an einem (Schreib-)Tisch.

Ultra-portable Notebooks gab es auch schon vorher, aber damals waren sie Nischenprodukte. 10- bis 14-zöllige Geräte erkämpften sich zwar langsam Akzeptanz und Kundschaft, aber eine weitverbreitete Marktpräsenz hatten sie dennoch noch nicht. Vielen Anwendern waren sie zu klein, zu wenig leistungsstark und zu schlecht ausgestattet. Man konnte zwar überall und jederzeit mit ihnen arbeiten, aber der Leistungs- und Ausstattungsunterschied im Vergleich zu großen 15-zölligen Standard-Notebooks war teils erheblich.

Ultra-portable Notebooks gewinnen Marktanteile

Heutzutage sind ultra-portable Notebooks eine der Hauptsäulen vieler Hersteller geworden und aus dem Gesamtangebot nicht mehr wegzudenken. Die Masse der hergestellten und verkauften Notebooks ist zwar immer noch nicht ultra-portabel, aber dennoch konnten schlanke und leichte Geräte sich ein deutlich größeres Stück des Kuchens sichern – Tendenz steigend.

Hierfür dürften neue Techniken verantwortlich sein, die in den letzten Jahren neue Möglichkeiten der Gerätekonzeption und -nutzung ermöglicht haben. Prozessoren und Arbeitsspeicher wurden beispielsweise bei gleichzeitigem Senken der Energieaufnahme immer leistungsstärker, während neue Speichertechniken wie SSD (Solid State Disk) und Flash-Speicher als leistungsstarker, erschütterungsunempfindlicher und leichter Ersatz für klassische Festplatten und optische Laufwerke marktfähig und bezahlbar wurden.

Warum Ultrabook nicht gleich Ultrabook ist

Es klingt wie eine Binsenweisheit – und ist deshalb umso wichtiger: Bevor sich ein Interessent für ein ultra-portables Notebook entscheidet, sollte er zuallererst seinen Bedarf ermitteln. Denn fest steht: Ultrabooks haben zwar die Gattungsbezeichnung gemeinsam, sind allesamt relativ leicht, kompakt und ausdauernd – aber im Detail sind die Unterschiede dennoch enorm.

Leistungsfähige Technik in edlem Outfit: Die Samsung Notebook Serie 9.
Leistungsfähige Technik in edlem Outfit: Die Samsung Notebook Serie 9.
Foto:

Eines der Kernkriterien von Intels Ultrabook-Definition war beim Zeitpunkt der Vorstellung des Konzepts beispielsweise eine preisliche Obergrenze von 1000 US-Dollar ohne Mehrwertsteuer für das günstigste Einstiegsmodell einer Notebook-Familie. Dies führt dazu, dass viele Ultrabook-Anbieter eine breite Varianz innerhalb einer bestimmten Produktfamilie haben.

Samsungs 13,3-zöllige Notebooks der Serie 5 ULTRA (NP530U3B beziehungsweise NP530U3C in verschiedenen Versionen) bekommt man beispielsweise je nach Modellvariante – und davon gibt es eine ganze Menge – bereits zu Marktpreisen ab 660, aber eben auch für knapp 1000 Euro. Allen gemein ist ein 13,3 Zoll großes Display mit nicht-reflektierender Oberflächenbeschichtung und einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten. Als Prozessor ist entweder ein Intel Core i3, i5 oder i7 verbaut und der Arbeitsspeicherausbau beträgt je nach Modell vier, sechs oder acht GByte. Die Grafik wird modellabhängig von Intels integrierter Grafiklösung HD Graphics 3000 oder HD Graphics 4000 generiert.

Dazu kommen noch eine 500 GByte große Festplatte mit 16 oder 24 MByte Flash-Speicher, WLAN, Bluetooth, Gigabit-Ethernet, ein USB-3.0- und zwei USB-2.0-Ports sowie ein 4in1-Kartenleser und eine 1,3-Megapixel-Webcam. Die Akkulaufzeit der 1,45 Kilogramm schweren, an der dicksten Stelle 17,6 Millimeter hohen und mit Windows 7 bestückten Ultrabooks liegt – natürlich abhängig von der Ausstattung – bei bis zu sechseinhalb Stunden.

Alles in allem ein ordentliches Gesamtpaket, das die von Intel geforderten Ultrabook-Vorgaben in Gänze erfüllt. Damit ist das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht. Die nächste Evolutionsstufe sind ultra-portable Premium-Notebooks, die alle Ultrabook-Kriterien (bis auf das Preislimit) erfüllen, aber das Prinzip eines extrem leichten, extrem schlanken und dennoch leistungsstarken mobilen Rechners ausreizen und die Kriterien übererfüllen.

Ultra-portables Premium-Notebook schlägt Ultrabook

Ein perfektes Beispiel für ein solches Gerät findet man mit den Modellen der Serie 9 ebenfalls in Samsungs Portfolio. In Deutschland werden Samsungs Serie 9 Notebooks derzeit in zwei Größen mit Displaydiagonalen von 13,3 (NP900X3C) und 15 Zoll (NP900X4C) angeboten. Von daher lassen sich die 13,3-Zoll-Modelle der beiden Serien gut vergleichen.

Zwar ist das NP530U3C mit seinen knapp 18 Millimeter Bauhöhe schon sehr schlank. Das NP900X3C ist mit 12,9 Millimetern fast um ein Drittel flacher. Auch in Sachen Gewicht hängt es das Serie 5 Notebook ab und unterbietet dessen 1,45 Kilogramm mit leichten 1,16 Kilogramm. Was sich nach wenig anhört, macht in der Praxis jedoch einen Unterschied: Nach mehreren Stunden Transport auf der Schulter machen sich auch 290 Gramm schnell bemerkbar.

Je nach Modellvariante ist das NP900X3C mit einem Core-i5- oder Core-i7-Prozessor von Intel bestückt. Hier gibt es also keine Unterschiede zum NP530U3C. Auch die Grafiklösung ist identisch; beide Serien setzen hier auf Intels integrierte HD Graphics 4000 (beziehungsweise HD Graphics 3000 bei den älteren Modellen). Auch im Kommunikationsbereich liegen die beiden Modelle gleichauf. WLAN, Bluetooth, Gigabit-Ethernet, Speicherkartenschnittstelle sowie USB-2.0-, USB-3.0- und weitere Anschlüsse haben beide Notebooks an Bord.

Superdünn: Die Samsung Notebook Serie 9
Superdünn: Die Samsung Notebook Serie 9
Foto:

Beim Arbeitsspeicher muss sich das Serie 9 Notebook geschlagen geben: Während das Serie-5 Notebook auch sechs oder acht GByte RAM ab Bord haben kann, hat das NP900X3C immer einen vier GByte großen Arbeitsspeicher. Da vier GByte für klassische Office-, Desktop- und Allerweltsanwendungen aber ausreichend sind, ist dies in der Praxis letztlich kein entscheidender Nachteil.

Für die praktische Alltagsnutzung sind andere Features relevant. Eines davon ist das Display: Zwar hat auch das NP530U3C eine nicht-reflektierende Oberflächenbeschichtung, die Spiegelungen und Blendungen starker Lichtquellen (Sonne, Deckenlampe) minimiert, aber in Sachen Auflösung muss es sich dem NP900X3C geschlagen geben. Während das Serie 5 Notebook klassenübliche 1366 x 768 Bildpunkte mitbringt, offeriert die Serie 9 seinem Besitzer schmucke 1600 x 900 Pixel. Der Anwender kann somit auf dem NP900X3C fast 40 Prozent mehr Inhalte auf dem Bildschirm darstellen (1.049.088 Bildpunkte vs. 1.440.000 Bildpunkte). Davon profitiert die Produktivität unterwegs, da hier ja kein externes Desktop-Display im Einsatz sein kann.

SSDs: Nichts dreht sich mehr

Ein weiterer großer Unterschied ist die Festspeicherbestückung. Während das Ultrabook der Serie 5 auf so genannte Hybrid-Festplatten – eine Form der klassischen Festplatte mit integriertem Flash-Speicher-Cache ("ExpressCache"), die eine Kombination aus HDD (Hard Disk Drive)- und SSD (Solid State Disk)-Technik darstellen – setzt, integrieren die Serie 9 Notebooks superschnelle, je nach Modell 128 oder 256 GByte große SSDs auf Basis der Flash-Speicher-Technik.

SSDs haben gegenüber den bekannten HDD-Festplatten erhebliche Vorteile: Sie sind viel schneller im Zugriff (Start des Systems und von Anwendungen werden erheblich beschleunigt) und Transfer (Kopiervorgänge sind schneller abgeschlossen) und haben keinerlei mechanisch arbeitende Teile; der früher gerade bei Notebooks so gefürchtete Head-Crash (das Aufsetzen der Schreib-/Leseköpfe einer Festplatte auf den Scheiben (engl. Platter)) mit damit einhergehenden Datenverlusten ist somit kein Thema mehr. SSDs arbeiten hinsichtlich ihres Energiebedarfs sparsamer als HDDs, geben weniger Abwärme ab und verrichten ihren Job auch noch lautlos.

SSDs haben zwar im Gegenzug auch weniger Speicherplatz, aber hier sollte man sich die Frage nach dem Einsatzszenario stellen – und diese ehrlich beantworten. Denn wenn man nicht gerade die Film- und Musikarchive der letzten Jahr(zehnt)e ständig dabei haben will, sind 500 GByte Speicherplatz überdimensioniert. Wer mit seinem Notebook primär arbeiten will, ist auch mit den 128 oder 256 GByte Speicherplatz eines SSD-bestückten Modells aus Samsungs Serie 9 mehr als nur hinreichend bedient. Im Gegenzug reduziert sich die Wartezeit beim Starten des Rechners und von Anwendungen ganz erheblich. Wer den Blitzstart einmal erlebt hat, wünscht sich eine SSD als Systemplatte.

Samsung Notebook Serie 9
Samsung Notebook Serie 9
Foto:

Die Optik stimmt

In Sachen Akkulaufzeit nehmen sich die beiden Geräte nicht viel, auch wenn das Serie 9 Notebook hier einen leichten Vorteil – sechseinhalb gegen sieben Stunden Akkulaufzeit – verbuchen kann. Da die tatsächliche Laufzeit aber von viel zu vielen individuellen (Nutzungs-)Faktoren abhängig ist, kann der Unterschied an dieser Stelle als vernachlässigbar klein angesehen werden. Wenn die Akkulaufzeit allerdings eines der wichtigsten Kriterien für die Kaufentscheidung ist, dann ist das NP900X3C der Sieger in dieser Runde.

Ein letzter Unterschied findet sich bei der Außenhaut der Notebooks. Das Modell der Serie 9 hat ein stabiles, verwindungssteifes Gehäuse aus seidenglattem, sandgestrahltem Aluminium, in das die Tasten der mit einer Sensor-gesteuerten Hintergrundbeleuchtung versehenen Tastatur direkt eingelassen sind. Auch wenn Material- und Verarbeitungsqualität des Samsung NP530U3C sehr gut sind – im direkten Vergleich mit dem NP900X3C gefällt das Alu-Äußere erheblich besser. Trotz der schlanken, beinahe filigranen Abmessungen will das Serie 9Gerät nicht ausschließlich mit Samthandschuhen angefasst werden. Das Notebook ist außerordentlich robust und für die Strapazen und Rempler des mobilen Alltags hervorragend gerüstet. Auch wenn sich über Geschmack streiten lässt: Das NP900X3C ist dank des Alukleids auch erheblich hübscher.

So charmant das Ultrabook-Konzept auf den ersten Blick ist: Eventuell fahren anspruchsvolle Vielreisende mit einem höherwertigen ultra-portablen Geräte doch besser. Zwar ist für diese Modelle ein etwas höherer Einstandspreis zu berappen. Die durch die Premium-Funktionen mögliche Produktivitätssteigerung sollte dies aber rasch auffangen.