Mobilfunk-Markt

Über 80 Prozent der verkauften Mobiltelefone sind Smartphones

Einfache Handys verschwinden in Deutschland langsam vom Markt. Rund 82 Prozent der aktuell verkauften Mobiltelefone sind Smartphones, beim Umsatz dominieren sie noch stärker.

Der Deutsche Mobilfunk-Markt wird von Smartphones beherrscht. In diesem Jahr werden etwa vier von fünf der in Deutschland verkauften Mobiltelefone Smartphones sein, geht aus Zahlen des IT-Branchenverbandes BITKOM hervor. Am Umsatz mit Handy-Verkäufen dürften sie sogar 97 Prozent ausmachen.

Angesichts der einsetzenden Sättigung wird aber die Wachstumskurve beim Absatz flacher. In diesem Jahr werden die Smartphone-Verkäufe in Deutschland um 12,3 Prozent auf 29,6 Millionen Geräte steigen, wie der Verband am Dienstag prognostizierte. Im vergangenen Jahr lag die Wachstumsrate noch bei 22,6 Prozent nach 35,2 Prozent 2012.

Das Verhältnis zwischen Smartphones und einfachen Handys hat sich damit binnen fünf Jahren umgedreht. Noch 2009 machten Computer-Telefone erst 17 Prozent der Verkäufe aus. In diesem Jahr sollen es 82 Prozent sein. Das umgeschlagene Datenvolumen im deutschen Mobilfunk werde allein im Vergleich zu 2013 um 50 Prozent steigen. Dabei wachse der Umsatz mit mobilen Datendiensten aber deutlich schwächer um 5,5 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro.

BITKOM-Präsidiumsmitglied und Vodafone-Deutschlandchef Jens Schulte-Bockum warnte abermals, den Telekom-Unternehmen könnte das Geld für den Ausbau der Datennetze fehlen. Die Erlöse aus der Sprachtelefonie seien angesichts von Flatrates unter Druck. Zudem würden die Telekom-Unternehmen durch das Vorgehen der EU-Kommission gegen Roaming-Gebühren für Telefonate im Ausland belastet.

Zudem forderte der Manager, die Frequenz-Lizenzen für GSM-Netze, die 2016 auslaufen, zu verlängern. Es sollte keine von Haushalts-Interessen getrieben Auktion geben, mahnte er. Die europäischen Mobilfunk-Anbieter beklagen sich schon seit Jahren über eine aus ihrer Sicht zu strenge Regulierung. Sie müssten die Milliarden-Investitionen in den Netzausbau auch wieder reinholen können, erklärte auch Schulte-Bockum am Dienstag. (dpa/mje)