Jeder mit jedem

Twitter ermöglicht Direktnachrichten von allen

Twitter unternimmt einen weiteren Schritt, um für Neueinsteiger attraktiver zu werden. Künftig kann im Prinzip jeder mit jedem direkt kommunizieren. Kommt jetzt eine große Spam-Welle auf Twitter zu?

Der Kurzmitteilungsdienst Twitter ändert eine wichtige Regel: Ab sofort kann man als Twitter-Nutzer von allen anderen Anwendern persönliche Nachrichten erhalten. Bislang mussten sich die Nutzer gegenseitig folgen, um Direktnachrichten austauschen zu können. Mit der Neuerung wolle man dafür sorgen, dass Nutzer unkomplizierter miteinander kommunizieren können, ohne dass dies alle anderen mitbekommen, schrieb Nhu Vuong aus Twitters Entwicklerteam im Unternehmensblog.

Bislang mussten die Anwender den gewünschten Kommunikationspartner öffentlich auf Twitter oder auf einem anderen Kanal darum bitten, sich gegenseitig zu folgen, um sich dann per privater Nachricht an ihn zu wenden. Dies ist künftig nicht mehr notwendig, wenn der Account Direktnachrichten von allen akzeptiert. Dafür ist eine Zustimmung in den Einstellungen des Kontos notwendig. Inhaber eines reichweitenstarken Accounts - etwa Unternehmen oder Prominente - können mit der neuen Funktion leichter direkt mit ihren Kunden oder Fans kommunizieren. In dem Blogeintrag nennt Twitter als Beispiel ein Café, das auf diesem Weg ein direktes Kunden-Feedback erhalten kann.

Der neue direkte Kommunikationsweg birgt aber auch die Gefahr, dass die Twitter-Direktnachrichten für unerwünschte Spam-Mitteilungen missbraucht werden können. Betroffene Twitter-Anwender können allerdings bestimmte Absender, von denen sie keine Mitteilungen wünschen, sperren.

Twitter versucht seit geraumer Zeit, sich für neue Anwender zu öffnen und die Hürden durch Besonderheiten des Dienstes für Neueinsteiger abzubauen. Der Service steht im Wettbewerb Messenger-Diensten wie WhatsApp und Snapchat. Der zu Facebook gehörende Dienst WhatsApp alleine hat 800 Millionen Nutzer und marschiert mit großen Schritten auf die Schwelle von einer Milliarde zu, während Twitter nur rund 290 Millionen Anwender zählt und ein deutlich geringeres Wachstum-Tempo aufweist.

(dpa/ad)