Tux goes Biz

Die Kernel-Version 2.4 katapultiert Linux endgültig in die Riege ernst zu nehmender Profi-Betriebssysteme. Damit öffnen sich für Linux die letzten verschlossenen Türen: die unternehmenseigenen Rechenzentren.

Für Jon "Maddog" Hall, seines Zeichens Director of Linux Evangelism bei VA Linux, ist die Sache klar: Linux hat den Durchbruch als Desktop-Betriebssystem schon geschafft. Nach seiner Zählung läuft das freie Unix auf 6 Prozent aller PCs und hat damit MacOS bereits überholt. Wie er gern mit einem Augenzwinkern anfügt, umfasst diese Zahl noch nicht einmal jene 1,3 Milliarden Chinesen, für die Linux auf Grund der Entscheidung ihrer Regierung das Betriebssystem "der Wahl" sein wird.

Doch nicht alle Linux-Enthusiasten teilen den von Maddog Hall an den Tag gelegten Optimismus. Noch hält Microsoft mit seinen Windows-Versionen und einem Marktanteil von 90 Prozent auf Desktops die Vorherrschaft. Und nichts deutet darauf hin, dass sich diese Tatsache in nächster Zeit dramatisch ändert. Zwar bieten aktuelle Linux-Distributionen einen hohen Komfort bei Installation und Betrieb, erreichen aber nicht durchgängig die gleiche Benutzerfreundlichkeit wie die Produkte aus Redmond. Die größte Stärke des freien Unix - die durch die Open-Source-Entwicklung bedingte Vielfalt - wird hier zum Hemmschuh.