Turbo fürs WAN

Die Komprimierungs-Appliance "SR-50" von Peribit Networks soll aus WAN-Verbindungen mehr Bandbreite herauskitzeln. Darüber hinaus bietet sie Funktionen für Datenpriorisierung und Bandbreitenmanagement.

Von: Christoph Lange

Die Optimierung von Weitverkehrsübertragungen hat sich Peribit Networks auf die Fahnen geschrieben. Das Startup-Unternehmen besitzt eine zum Patent angemeldete Technologie, die eine deutlich bessere Datenkompression ermöglichen soll als bisher übliche Verfahren.

Die von Peribit eingesetzte "Molecular Sequence Reduction" (MSR) basiert auf Technologien aus der DNA-Sequenzanalyse. MSR kann sich wiederholende Datenmuster beliebiger Größe an jeder Stelle im Datenfluss auffinden und durch einen kleinen Platzhalter ersetzen. Die MSR-Appliance auf der anderen Seite der Weitverkehrsverbindung (WAN) rekonstruiert aus dem Platzhalter wieder die ursprünglichen Daten. Hierfür gleichen die beteiligten Appliances ihre Platzhalter-Datenbanken miteinander ab. MSR arbeitet vollständig transparent und lässt sich für den gesamten IP-basierten Datenverkehr innerhalb eines Netzwerks einsetzen.

Ob sich die WAN-Komprimierungslösung für ein Unternehmen finanziell lohnt, hängt von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab. Sind zum Beispiel die WAN-Verbindungen zwischen den Standorten eines Unternehmens regelmäßig voll ausgelastet oder gar überlastet, lässt sich mit einer derartigen Appliance ein Wechsel auf teurere Fernverbindungen mit einer höheren Bandbreite vermeiden.

Peribit bietet die "Sequence-Reducer"-Appliances (SR) in drei Größen an. Das kleinste Modell "SR-20" unterstützt Bandbreiten von 128 KBit/s bis 2 MBit/s. Die "SR-50" wurde für Bandbreiten von 256 KBit/s bis zu 45 MBit/s (E3/T3) konzipiert. Der Preis richtet sich dabei nach der vom Unternehmen benötigten maximalen Bandbreite. Die Geräte lassen sich per Software-Upgrade auf höhere Bandbreiten aufrüsten. Den gleichen Leistungsbereich wie die SR-50 deckt auch die "SR-55" ab, die aber anstelle der zwei 10/100-Fast-Ethernet-Ports mit zwei Gigabit-Ethernet-Schnittstellen (10/100/1000) bestückt ist.

Die SR-Geräte werden auf der LAN-Seite des Routers installiert. Sie arbeiten bidirektional, das heißt, jede Appliance kann die Daten in beide Richtungen sowohl reduzieren als auch wieder rekonstruieren. Dabei werden nur die IP-Pakete behandelt, die für die WAN-Verbindung bestimmt sind. Neben Punkt-zu-Punkt-Links unterstützen die SR-Systeme auch Punkt-zu-Multipunkt sowie voll vermaschte Topologien.

Um abzuschätzen, welche Einsparungen ein Einsatz von SR-Appliances bringen würde, lassen sich die Geräte im so genannten Profile-Modus betreiben. Dabei wird der Datenverkehr des gewünschten WAN-Interfaces auf die Appliance gespiegelt und von ihr so verarbeitet, als ob das Gerät im produktiven Einsatz wäre.