ttt:Telekom plant mehrere Flatrate-Modelle

Vor tausend Tagen: Am Freitag will die Deutsche Telekom ihre Konzepte für Pauschaltarife zum Internet-Zugang vorstellen. Dabei ist unter anderem an eine Nutzung des ISDN-D-Kanals für eine permanente Verbindung gedacht. Der Preis dafür soll 10 Mark pro Monat betragen.

Diese Meldung erschien bei tecCHANNEL vor 1000 Tagen am 9. 2. 2000. Mit unserem Service "Tausend Tage tecCHANNEL" (ttt) weisen wir noch einmal auf wichtige Entwicklungen der Vergangenheit hin und prüfen, was aus hochgelobten Trends und Technologien geworden ist.

Der neue Tarif soll "T-ISDN active" heißen. Dabei bleibt der Computer über den D-Kanal des ISDN-Netzes ständig mit dem Internet verbunden. E-Mails und andere Textübertragungen wie Chats wären damit ohne Einwahl möglich. Werden höhere Bandbreiten benötigt, soll das System automatisch die B-Kanäle mit je 64.000 Bit pro Sekunde zuschalten. Der D-Kanal verfügt nur über die geringe Bandbreite von 16.000 Bit pro Sekunde. Davon stehen durch Protokolldaten des ISDN-Netzes rund 9.000 Bit pro Sekunde für Nutzdaten zur Verfügung. Für Online-Spiele, eine der Parade-Anwendungen für Dauerverbindungen, reicht diese Bandbreite nicht aus.

Nach der Computermesse CeBIT, die ab 24. Februar in Hannover stattfindet, will die Telekom das Angebot in Hannover und Berlin testen. Erst nach diesen Tests ist eine bundesweite Einführung von "T-ISDN active" geplant. Bisherige Flatrate-Angebote von verschiedenen Anbietern waren immer wieder gescheitert, weil die Benutzer das Angebot wie eine Standleitung benutzt hatten.

Im Gespräch mit tecChannel bestätigte Telekom-Sprecher Stephan Broszio entsprechende Pläne. Über die technische Umsetzung und die konkreten Preise für das Angebot wollte er jedoch nicht sprechen. Damit ist noch nicht klar, ob die Benutzer bestehende Zugangsgeräte zum ISDN wie ISDN-Karten mit dem neuen Dienst verwenden können.

Broszio verwies auch auf die Überlegungen vom Dezember, als Telekom-Chef Ron Sommer für Februar das Konzept Modell "T-ISDN XXL" zur Diskussion stellte. Mit dieser "Sonntags-Flatrate" könnte der Kunde für einen höheren Grundpreis einen Tag in der Woche kostenlos telefonieren und surfen. (nie)

T-ISDN XXL existiert noch heute - allerdings vorwiegend zum Telefonieren. Alle anderen hier genannten Flatrate-Angebote hat die Telekom gestrichen. Das innovative Angebot zur Nutzung des D-Kanals wurde nach dem Pilotversuch mangels Kundeninteresses schon Mitte 2000 wieder abgeschafft. Bis Mitte 2001 vollzog sich dann das große "Flatrate-Sterben" für ISDN-Tarife, so dass heute vorwiegend DSL für die feste Internet-Verbindung zu Hause und im SOHO-Bereich eingesetzt wird. (nie)