ttt: Surfen über den Wolken

Vor tausend Tagen: Drei noch ungenannte US-Fluglinien wollen ihren Passagieren im nächsten Jahr kostenloses Internet-Surfen am Sitzplatz anbieten. Ausgewählte Webseiten werden an Bord gespeichert, andere sind jedoch kostenpflichtig.

Diese Meldung erschien bei tecCHANNEL vor 1000 Tagen am 23.11.1999. Mit unserem Service "Tausend Tage tecCHANNEL" (ttt) weisen wir noch einmal auf wichtige Entwicklungen der Vergangenheit hin und prüfen, was aus hochgelobten Trends und Technologien geworden ist.

Das neue Angebot wird von den Firmen Inflightonline und Lycos betrieben. Lycos ist an Inflightonline mit 10 Prozent beteiligt. Rund 20 Websites sollen auf einem Server an Bord gespeichert werden. Die Passagiere können diese Inhalte dann über eine Verbindung ihrer eigenen Notebooks mit einem in den Sitz eingebauten Telefon kostenlos abrufen.

Finanziert werden soll der Service über Angebote zum Online-Shopping. Wer seine persönlichen Bookmarks besuchen möchte, muss allerdings die üblichen Flugzeug-Tarife zum Telefonieren bezahlen. Je nach Airline kann das bis zu vier Dollar pro Minute kosten. Provider-Gebühren sollen dabei jedoch nicht anfallen. Ab April soll der Dienst starten, beide Firmen befinden sich dem Vernehmen nach in Verhandlungen mit drei großen US-Fluglinien, halten sich über deren Namen aber noch bedeckt. (nie)

Zum Internet über den Wolken gibt es bis zum heutigen Tag vielversprechende Ankündigungen, viel mehr aber nicht. Inflightonline jedenfalls hat es nicht geschafft, seinen Dienst zu etablieren. Nur Boeing hat mit der Connexion-Technologie ein nach eigenen Angaben einsatzreifes System entwickelt. Die Anschläge des 11. Septembers haben vor allem bei den US-Fluglinien aber zum Rückzug auf diesem Gebiet geführt. Die Lufthansa will noch in diesem Jahr eine Boing 747 mit Internet-Zugang ausrüsten. Ähnliche Pläne verlauten auch von der BA. (uba)