ttt: Intel beantragt Importverbot von VIA-Chipsätzen

Vor tausend Tagen: Intel hat am 7. Januar 2000 bei der International Trade Commission der USA beantragt, den Import von VIA-Chipsätzen und PCs mit diesen Produkten zu verbieten. Hintergrund ist ein andauernder Streit um angebliche Verletzungen von Lizenzabkommen zwischen Intel und dem Konkurrenten VIA.

Diese Meldung erschien bei tecCHANNEL vor 1000 Tagen am 19.1.2000. Mit unserem Service "Tausend Tage tecCHANNEL" (ttt) weisen wir noch einmal auf wichtige Entwicklungen der Vergangenheit hin und prüfen, was aus hochgelobten Trends und Technologien geworden ist.

Schon seit Juni 1999 streiten sich Intel und Via vor Gericht wegen der angeblichen Übertretung eines Lizenzierungsabkommens, das 1998 geschlossen wurde. Dieses Verfahren ist jedoch noch nicht bis zur Beweisaufnahme gekommen. Intel bestreitet, dass der Antrag bei der USITC den bisherigen Gerichtsprozess beschleunigen soll. Die Behörde hat nun dreißig Tage Zeit, um den Antrag zu prüfen und zu entscheiden, ob ein separates Verfahren eingeleitet wird.

In Intels Antrag werden die Taiwan- und US-Niederlassungen von FIC sowie der PC-Hersteller Everex konkret genannt. Jedoch liefern auch große PC-Hersteller wie IBM und Micron in den USA PCs mit den Apollo-Chipsätzen von Via aus. Sie wären von einer möglicherweise für Intel positiven Entscheidung ebenfalls betroffen, teilte eine US-Sprecherin von Intel mit. (nie)

Diesen Streit legten Intel und VIA schließlich außergerichtlich bei. VIA ließ jedoch nicht locker, da das Unternehmen der Meinung ist, über eine Reihe von Beteiligungen und Übernahmen an Intel-Know-how beteiligt zu sein. Auf der Computex 2001 stellte VIA dann seinen ersten P4-Chipsatz vor - um ihn besser zu vermarkten, gründete das taiwanische Unternehmen sogar seine eigene Mainboard-Abteilung. (nie)