ttt: Guillemot kauft Hercules

Vor 1000 Tagen: Guillemot hat den Kauf des amerikanischen Grafikkartenherstellers Hercules Computer Technology Inc verkündet. Der Kaufpreis betrug 1,5 Millionen US-Dollar.

Diese Meldung erschien bei tecCHANNEL vor 1000 Tagen am 29.10.1999. Mit unserem neuen Service "Tausend Tage tecCHANNEL" (ttt) weisen wir noch einmal auf wichtige Entwicklungen der Vergangenheit hin und prüfen, was aus hochgelobten Trends und Technologien geworden ist.

Im November 1998 bekundete auch die Aachener ELSA AG Interesse an dem angeschlagenen Unternehmen. Zwei Monate später brach ELSA nach einer Wirtschaftsprüfung die Verhandlungen ab. Im September 1999 stand Hercules vor dem Aus.

Hercules Computer Technologie Inc. wurde 1982 gegründet und schaffte sich einen Namen durch den Quasi-Standard der Hercules-Grafik. 1998 erreichte die Firma einen Umsatz von 20 Millionen US-Dollar.

Guillemot übernimmt die gesamten Aktiva, den Domain-Namen, alle Logos und Patente. Durch massiven Kapitaleinsatz will Guillemot das Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung einsetzen.

In einem Statement erklärte Claude Guillemot, Präsident der Guillemot Corporation: "Unser vornehmliches Ziel beim Kauf von Hercules war es, unser weltweites Produkt-Branding zu verbessern. Wir planen, weiterhin den Namen Hercules für High-End-Grafikprodukte einzusetzen." (hal)

Hercules segelt heute immer noch unter der Flagge von Guillemot. Diese Übernahme ist eines der wenigen Beispiele der Grafikbranche, bei der der Brand der gekauften Firma erhalten blieb: STB beispielsweise wurde nahtlos in 3dfx integriert, woran aber 3dfx letztlich erstickt ist. Und die Reste von 3dfx kaufte schließlich NVIDIA auf. Hercules schwenkte nach der Übernahme bald zu alternativen Grafikprozessoren um und bietet heute ausnahmslos Lösungen mit Kyro- und ATI-Chips an. (nie)