HDD, SSD, RAID, Datenrettung

Trügerische Storage-Sicherheit - wo die Fallen lauern

RAID-Systeme sind nicht unfehlbar

Auch in einem RAID-System, also einem Verbund aus mehreren Speichermedien, können schwere Defekte auftreten. RAID-Systeme bieten im Allgemeinen den großen Vorteil, dass Unternehmen damit bei relativ geringen Kosten eine hohe Speicherkapazität erreichen. Die meisten RAID-Systeme, mit Ausnahme von RAID-0, speichern außerdem redundante Daten. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass bei Defekten auf einzelnen Festplatten im Verbund die Daten gerettet werden können. Das weitverbreitete RAID-5-Verfahren beispielsweise ermöglicht die Wiederherstellung von Daten auch dann, wenn eine der Festplatten im Verbund komplett ausfällt. Für den Rebuild, also den Wiederherstellungsvorgang, werden vom RAID-Controller sogenannte Parity-Daten beansprucht. Diese sind in einem RAID-5-System auf mehreren Speichermedien verteilt. Bei einem Defekt auf einer einzelnen Festplatte ist der Rebuild also nicht unmittelbar gefährdet.

Doch RAID-Systeme haben ebenfalls ihre Tücken und schützen die Anwender nicht grundsätzlich davor, dass Daten verloren gehen. Physikalische Schäden können auch auf mehreren Festplatten gleichzeitig auftreten, beispielsweise durch Blitzschlag. Auch das RAID-6-Verfahren, das sogar den Ausfall von zwei Festplatten verkraftet, ist davor nicht sicher. Um die Daten in solchen Fällen noch zu retten, bedarf es der Hilfe von Experten. Denn gerade der Rebuild-Vorgang birgt besondere Risiken. Der RAID-Controller muss dabei die Rohdaten aus allen vorhandenen Festplatten auslesen. Treten in diesem Zeitraum neue Defekte auf oder fallen weitere Platten aus, kann es sein, dass der Rebuild abbricht. Auf das gesamte Speichersystem ist dann kein Zugriff mehr möglich.