Trotz PC-Flaute: IBM mit Rückenwind

IBM trotzt der gegenwärtigen Flaute im PC-Geschäft und meldet im vierten Quartal bei einem Umsatz von 25,6 Milliarden US-Dollar einen Gewinn von 2,7 Milliarden US-Dollar oder 1,48 US-Dollar pro Aktie. Big Blue übertrifft damit die Erwartungen der Analysten, die einen Gewinn von 1,46 US-Dollar prognostizierten.

Der Gewinn des weltgrößten Computerkonzerns stieg im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres um 28 Prozent, der Umsatz um 6 Prozent. Für das Gesamtjahr 2000 konnte IBM bei einem Umsatz von 88,4 Milliarden US-Dollar seinen Gewinn um 16 Prozent auf 8,1 Milliarden US-Dollar oder 4,44 US-Dollar pro Aktie erhöhen. Die Prognosen für das Gesamtjahr lagen bei 4,43 US-Dollar pro Aktie.

Für die kommenden Quartale sieht sich der Konzern besser als die Konkurrenz auf eine eventuelle Rezession vorbereitet. "Wir registrieren die Unsicherheit bezüglich des US-Wirtschaftsklimas", meinte IBM-Chef Louis Gerstner. "Unsere breit gestreuten Aktivitäten sollten uns aber in jedem Fall besser dastehen lassen als unsere Mitbewerber." Die Umsätze in Europa (plus 3 Prozent) und Asien (plus 13 Prozent) kompensierten laut Gerstner das nachlassende US-Geschäft.

Größter Umsatzbringer war dabei das Hardwaregeschäft. Hier setzte IBM 11,4 Milliarden US-Dollar um, 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei profitierte der Konzern vor allem von dem neuen Highend-Server z900, der die Umsätze im Bereich Mainframes um 100 Prozent steigen ließ. Auch die PC-Abteilung konnte das zweite Quartal hintereinander schwarze Zahlen schreiben.

IBM will vor allem in den Bereichen E-Commerce und Server weiter Marktanteile erringen. Auch das Großrechner-Segment trägt zum positiven Bild bei. Erst am 17.01.2001 meldete IBM den Bau eines Linux-Supercomputers für das National Center for Supercomputing Applications (NCSA).

Auch an der Börse steht der Konzern sehr gut da. Schon während des normalen Börsentags kletterte die IBM-Aktie um 3,94 US-Dollar auf 96,69 US-Dollar. Im nachbörslichen Handel machte das Papier dann noch einmal einen Sprung auf über 103 US-Dollar. Damit stemmt sich IBM gegen den Trend. Denn in letzter Zeit hatte die Börse sehr empfindlich auf die gehäuften Gewinnwarnungen aus der IT-Branche reagiert. (jma)