Transportbeschleuniger

Caches versus "Content Distribution"

Das Geschäftsmodell der CD-Provider basiert darauf, dass sie ihre Dienste nicht an den ISP verkaufen, der den Nutzer bedient, sondern an die Besitzer der Inhalte, also etwa Disney oder Apple. Der Provider verändert die Adressen dieser Inhalte, damit sie sich individuell erkennen lassen. Akamai etwa benennt alle URLs im Original-HTML-Dokument um. Aus "http://apple. com/logo.gif" wird beispielsweise "http://a67.g.akamaitech.net/unique-fingerprint/apple.com/logo.gif". Dieser "Fingerabdruck" ermöglicht es, die HTML-Objekte mit Hilfe der DNS-Redirect-Funktion zu identifizieren, ohne dass sich der Cache des CD-Providers im Datenpfad befinden muss. Die DNS-Anfrage nach a67.g.akamaitech.net liefert also immer die IP-Adresse des Cache-Speichers, der am nächsten liegt.

Diese Vorgehensweise hat einige gravierende Nachteile. So muss jedes HTML-Objekt mit einem individuellen Fingerabdruck versehen werden. Außerdem arbeitet der zentrale DNS-Redirection-Mechanismus relativ langsam; es kann unter Umständen mehrere Minuten dauern, bis ein HTML-Objekt übermittelt wird. Außerdem sind solche Dienste für den Besitzer von Web-Informationen relativ teuer. Momentan berechnen Akamai, Digital Island und Adero für ihre CD-Services etwa 2000 Dollar pro MBit/s pro Monat.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Anbieter von CD-Diensten ihre Caches zwar in der Nähe des ISP installieren, aber auf diese Geräte hat nur der CD-Anbieter Zugriff. Für den ISP heißt das: Er kommt nicht darum herum, eigene Zwischenspeicher-Systeme anzuschaffen. Vom CD-Provider werden exklusiv nur solche Web-Inhalte geliefert, mit deren Besitzern ein Geschäftsverhältnis besteht. In der Regel sind das große Unternehmen, vor allem aus der Medienbranche. Alle anderen Web-Inhalte müssen über die "normalen" Internet-Anschlüsse des Internet-Serviceproviders übermittelt werden.