Toshiba will im PDA-Markt mitmischen

Der weltgrößte Notebook-Hersteller Toshiba will in den lukrativen PDA-Markt einsteigen und noch diesen Sommer seinen ersten Minirechner vorstellen. Das Produkt soll in Japan, den USA sowie in Europa erhältlich sein, teilte das Unternehmen heute mit.

Genauere Details gab Toshiba allerdings nicht bekannt. Einem japanischen Bericht zufolge wird das Unternehmen auf Microsofts Betriebssystem Windows CE 3.0 setzen. Ein Unternehmenssprecher sagte aber, Toshiba prüfe derzeit auch andere Betriebssysteme und werde bald eine Entscheidung treffen.

Für Marketing und Vertrieb in Europa jedenfalls hat sich Toshiba bereits einen starken Partner ausgesucht: Siemens soll den neuen PDA auf dem europäischen Markt bekannt machen, hieß es. Erst im November letzten Jahres hatten die beiden Unternehmen eine Allianz zur Entwicklung von UMTS-fähigen Mobiltelefonen geschlossen.

Toshibas Einstieg verschärft den Konkurrenzkampf im boomenden PDA-Markt. Wie berichtet, hat sich der Umsatz mit den mobilen Minirechnern in den USA im letzten Jahr mehr als verdoppelt. Nahmen die Hersteller 1999 noch 436,5 Millionen US-Dollar ein, waren es im Jahr 2000 schon 1,03 Milliarden US-Dollar. Unangefochtener Marktführer ist weiterhin Palm vor Handspring. Addiert man die Anteile der beiden Unternehmen, kommt die Palm-OS-Fraktion bei den verkauften Stückzahlen auf 86 Prozent.

Die Hersteller von PDAs, die auf Microsofts Pocket-PC-Plattform setzen, haben im letzten Jahr weiter an Boden verloren. Casio rutschte zum Beispiel von 11 Prozent auf 6 Prozent, Hewlett-Packard von 2,9 auf 2,3 Prozent ab. Angesichts dieser Zahlen kommt es überraschend, dass Toshiba wahrscheinlich auf Windows CE setzen wird. Aber möglicherweise erhalten die Pocket PCs durch den potenten Lizenznehmer einen Schub.

Näheres zu Trends und Technologien im Markt der mobilen Minirechner lesen Sie in unserem Report PDA-Technologien für die Zukunft. Einen Vergleichstest der Farb-PDAs Palm IIIc und Visor Prism finden Sie hier. (jma)