Die schnellsten Rechner der Welt

TOP500 7/2006: Supercomputing-Rangliste und HPC-Trends

Auf der Internationalen Supercomputer Conference in Dresden wurde die aktuelle Liste der schnellsten Computer der Welt vorgestellt. Neben der Rechenleistung zeigt sie bemerkenswerte Trends für die Zukunft des High Performance Computing auf.

Als Maßstab für die inzwischen 27. Auflage der Rangliste dient das Linpack-Programm, ein synthetischer Benchmark aus dem Bereich der linearen Algebra. Dabei gilt es, große, dicht besetzte lineare Gleichungssysteme zu lösen. Die Köpfe hinter dem seit 1993 bestehenden TOP500-Projekt sind Hans Meuer (Universität Mannheim), Erich Strohmeier und Horst Simon (beide NERSC/Lawrence Berkley National Laboratory) sowie Jack Dongarra (University of Tennessee, Knoxville), der Vater des Linpack-Benchmarks.

Traditionell erscheint die Liste halbjährlich: Im November im Rahmen der Supercomputer Conference in den USA sowie im Juni auf der Internationalen Supercomputer Conference (ISC). Diese Veranstaltung ist nach fünf Jahren in Heidelberg in diesem Jahr nach Dresden übergesiedelt.

Der stärkste Computer der Welt steht weiterhin in den USA am Lawrence Livermore National Laboratory. Es handelt sich hierbei um ein BlueGene/L-System von IBM mit 131.072 Prozessoren, das bereits die letzte TOP500-Liste souverän anführte. Die maximale Rechenleistung dieses Rechners beim Linpack-Problem beträgt 280 TFlops, 280 Billiarden Fließkomma-Operationen pro Sekunde.

Zum Vergleich: Ein typischer, heute aktueller PC-Prozessor erreicht bei diesem Problem eine Leistung von etwa 4 GFlops. Diese Leistung hätte vor zehn Jahren noch genügt, um in die TOP500 der schnellsten Rechner der Welt zu gelangen. Mittlerweile sind 2026 GFlops notwendig, um in den erlauchten Kreis aufgenommen zu werden. Das Schlusslicht der Liste erreicht diese Leistung durch 1028 Xeon-CPUs mit 2,8 GHz.