Leistungsaufnahme wird zum Thema bei Supercomputer-Rangliste
Top500 11/2008: PetaFlop-Supercomputer mit Megawatt-Leistung
Die Top-Systeme
Die neue Nummer 1 der Liste ist auch die alte: das RoadRunner System, das vor einem guten halben Jahr von der Firma IBM am Los Alamos National Laboratory aufgebaut wurde. Das System besteht aus 3240 Blade-Knoten mit jeweils zwei Dual-Core-Opterons, wobei jedem dieser Knoten zwei Blades mit jeweils zwei Cell-Prozessoren zur Seite gestellt sind. Dieser komplexe Aufbau des Systems sorgt auf der einen Seite für eine extrem hohe Energieeffizienz.
Auf der anderen Seite verursacht er jedoch einen sehr großen Aufwand bei der Portierung von Programmen auf diese Maschine: Letzten Endes ist das Programm in drei Teile zu teilen, wobei eines auf den Opteron-CPUs läuft und die beiden anderen jeweils eine Sorte der heterogenen Kerne der Cell-CPUs programmieren. Es überrascht daher nicht, dass nur eine Handvoll Anwendungen auf dieses System portiert wurden, die es jedoch extrem effizient nutzen können. Mehr zum RoadRunner lesen Sie in unserem Beitrag zur Top500-Liste aus dem Juni 2008.
Einen diametralen Ansatz verfolgt hingegen das Jaguar-System, das von Cray am Oak Ridge National Laboratory installiert wurde. Dies ist einer der ersten Vertreter der neuen XT5-Maschinen des Supercomputer-Pioniers. Es verlässt sich allein auf Opteron-CPUs und ist dementsprechend leichter zu programmieren. Letzten Endes unterscheidet sich ein solches System aus Benutzersicht nicht signifikant von den Cluster-Systemen, die seit einigen Jahren die Liste anführen.
Die Rechnung für diese einfachere Programmierbarkeit des Systems kommt jedoch vom lokalen Energieversorger: Während sich etwa das RoadRunner-System mit knapp 2,5 MW elektrischer Leistung "begnügt", um die Spitzenleistung von 1,105 PFlop/s zu realisieren, benötigt Jaguar für nur marginal weniger – 1,059 PFlop/s – schon knapp 7 MW. Das drittplazierte Pleiades System der Firma SGI am NASA/Ames Research Center erreicht 487 PFlop/s. Obwohl es weniger als die Hälfte der Rechenleistung des RoadRunner erreicht, liegt es mit 2,1 MW bei einer vergleichbaren Leistungsaufnahme.