Tiefseeschwamm produziert beste Glasfaser

Wissenschaftler der Bell Laboratories fanden heraus, dass eine von dem in der Tiefsee lebenden Gießkannenschwamm "Euplectella Aspergillum" produzierte Faser besser als jede industriell gefertigte Glasfaser ist.

Das Skelett des auch "Venuskörbchen" genannten Tiers besteht aus mit Natrium angereichertem Silizium, das Licht wesentlich besser leitet als künstliche Glasfasern. Das berichtet die Computerwoche. Zudem ist es so biegsam, dass es sich sogar verknoten lässt, ohne zu brechen, sagte die Forschungsleiterin Joanna Aizenberg. Die Forscher hoffen nun, den Produktionsprozess nachbilden zu können, um die Fertigungsmethoden für Glasfasern zu verbessern. Laut Aizenberg sind unter anderem die extrem kalten Temperaturen und der hohe Druck in 5000 Metern Wassertiefe für die hohe Qualität der Schwammfasern verantwortlich.

Aizenberg hat bereits mehrere für die IT-Technik interessante Anregungen aus dem Meer bezogen. So entdeckte die Forscherin vor kurzem einen Seestern, der über ein komplexes Auge mit mehreren Linsen verfügt. Die Wissenschaftler der Bell-Laboratorien leiteten daraus Modelle für automatische Steuerungssysteme ab. (Computerwoche/Jürgen Mauerer)