‚Theseus’ soll Computer sprachintelligenter machen

Nach der kürzlich erfolgten Notifizierung durch die EU kann der Startschuss für das Forschungsprogramm Theseus erfolgen. Einer der 31 Partner in dem Projekt zu semantischen Technologien ist das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie

Im Fokus von Theseus steht die Entwicklung von Basistechnologien, die die inhaltliche Bedeutung von Informationen (Wörter, Bilder, Töne) erkennen und einordnen können. So lässt sich mit Hilfe von Computerprogrammen nachvollziehen, in welchem Kontext Daten genutzt und verarbeitet werden. Computer sollen durch Anwendung von Regeln und Ordnungsprinzipien aus den Inhalten logische Schlüsse ziehen lernen. Zudem sollen sie selbständig Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Informationen aus mehreren Quellen erkennen.

Neben den Kompetenzen bei der Analyse von multimedialen Daten wird das Fraunhofer IDMT vor allem seine Expertise in der Evaluation und Qualitätsbeurteilung von Basistechnologien im Audio-, Video- und Multimediabereich einbringen. Die Aufgabe des IDMT wird hauptsächlich darin bestehen, die in Theseus entwickelten Technologien in Hinsicht auf ihre Qualität zu beurteilen und zu bewerten.

Institutsleiter Prof. Karlheinz Brandenburg: „Wir freuen uns darauf, loslegen zu können. Spannend dabei ist vor allem, dass Theseus einen Baukasten voll mit semantischen Technologien und Standards für die Suche, Aufbereitung und Verknüpfung von Multimedia-Informationen im Internet bereitstellt. Damit werden Grundlagen für vielfältige Anwendungen geschaffen. Dass das Vorhaben von der Bundesregierung und der Wirtschaft zu gleichen Teilen finanziert wird, schafft optimale Voraussetzungen für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in der Informationstechnologie.“

Zu den Basistechnologien des Thesus-Projekts gehören unter anderem Funktionen zur automatisierten Erzeugung von Metadaten für Audio-, Video-, 3D- und Bilddateien und Mechanismen für die semantische Verarbeitung. Darüber hinaus entwickeln die Forschungspartner neue Methoden des maschinellen Lernens und der situationsbewussten Dialogverarbeitung. In der neuen semantischen Infrastruktur werden Unternehmen künftig effizienter und zielgenauer mit anderen Unternehmen und Kunden kommunizieren können, so die Hoffnung der Projektpartner. (dsc)