Testergebnisse und Messdaten zum Vergleichstest Application Server in NetworkWorld 07/01, Seite 66

Der Testaufbau und das Testszenarion sind in NetworkWorld 07/01 ab Seite 66 geschildert. Die Ergebnisse geben jeweils die Zeiten für eine Operation auf der Datenbank wieder. Dabei wird zuerst immer ein "UPDATE" einer Versicherungsmeldung auf der Datenbank betrachtet, danach ein "SELECT" einer Versicherungsmeldung, wie es etwa beim Abmelden benötigt wird. Hierbei fällt auf, dass beim SELECT einige Spitzen auftreten, während das UPDATE gleichbleibend schnell verläuft.

Dies hängt mit dem weitaus häufigeren Auftreten von SELECT-Operationen auf der Datenbank zusammen. Deshalb können nicht alle benötigten Daten im Cache gehalten werden, sondern müssen zum Teil erst von der Datenbank angefordert werden. Dies resultiert in einem höheren Zeitaufwand für den Zugriff.

Die Ergebnisse zeigen, dass die SELECT Anweisungen über 20 mal so häufig auftreten wie die UPDATE-Anweisungen. Die Spitzen deuten auf die beschriebenen fehlenden Daten im Zwischenspeicher der Datenbank hin, was zu einem Neuladen der Daten führt.

Beim Inprise Application Server konnte trotz Nutzung desselben Datenbanktreibers und Poolings ein Einschwingverhalten nicht abgestellt werden. Die Beans werden auch anders abgearbeitet (anderes Scheduling), was zu einer anderen Reihenfolge der Datenbankzugriffe führt. Das Einschwingverhalten beschreibt die Zeit, bis ein System gleichmässig läuft. In dieser Spanne werden die notwendigen Daten geladen, erst dann ist das System stabil.

Bei der Abarbeitung der SELECT-Anweisungen treten beim Inprise Application Server häufiger Spitzen auf, die allerdings nicht so hoch sind wie bei BEA. Auch hier ist wieder ein Einschwingverhalten zu beobachten.

Der Websphere Application Server 3.5 von IBM arbeitet die UPDATE-Anweisungen sehr gut ab. Es treten keine Spitzen auf, was sicherlich auch mit der etwas langsameren Verarbeitung der Beans zusammenhängt. Bei den SELECT-Anweisungen treten bei IBM ähnlich wie bei den anderen beiden Servern Spitzen auf. Insgesamt weisen die drei Server aber nur geringfügige Abweichungen beim Messpunkt C auf, was bei der Benutzung der gleichen Datenbank und desselben Treibers nicht verwundert. Die Abweichungen lassen sich durch das unterschiedliche Zugriffsverhalten, die unterschiedliche Abarbeitung der Beans und anderes Pooling erklären.

Die Antwortzeiten des Messpunkts A: IBM benötigt hier konstant mehr Zeit als die anderen beiden Server. Dabei ist der relative Unterschied in der Abarbeitung noch gestiegen, was bedeutet, dass IBM sowohl in den Beans als auch in den Servlets respektive den Java Server Pages mehr Zeit braucht. Bei Inprise ist die Abarbeitungszeit konstant sehr gering. Das Einschwingverhalten ist allerdings hier noch drastischer zu erkennen. BEA kann genau wie Inprise mit einer gleichbleibend geringen Antwortzeit an Messpunkt A aufwarten.

(cl)