Test: WLAN-Router nach Draft-n

Zusammenfassung und Fazit

Wirklich überzeugen konnte im Test keines der Geräte. Der verhältnismäßig hohe Datendurchsatz im WLAN-Bereich ist zwar schön und gut, es war aber in der Praxis mit allen Produkten sehr schwierig, wirklich stabile Funk-LAN-Verbindungen hinzubekommen.

Das liegt daran, dass alle Geräte und Karten mit Treibern beziehungsweise Firmware-Releases ausgeliefert wurden, die ihre Macken hatten. Die Verbindungen brachen zunächst nämlich immer wieder ab und mussten neu aufgebaut werden. Erst Updates auf die neuesten Treiber- und Firmware-Versionen schafften hier teilweise Abhilfe. In Summe sind im Software-Bereich noch viele Verbesserungen möglich und stellenweise dringend nötig.

Immerhin ist es mit der aktuellen Firmware und neuen Treibern für die PCMCIA-Karten möglich, relativ problemlos über WLAN zu arbeiten, deswegen sollte man die eben erwähnte Kritik auch nicht zu hoch hängen. Schwerer wiegen die Defizite in der Funktionalität: So ist es – gerade für einen WLAN-Router – ein Unding, dass keines der Produkte den Zugriff auf sein Konfigurationsinterface verschlüsseln kann.

Eine echte VPN-Funktion, die über das reine VPN-Forwarding hinausgeht, wäre – zumindest was das Anbinden von Außenstellen angeht – ebenfalls kein überflüssiger Luxus. Völlig unverständlich ist uns aber bei der derzeitigen Verbreitung der Internet-Telefonie, dass keine der Lösungen VoIP-Anbindungen unterstützt. Einer der Hersteller wies uns zwar darauf hin, dass die Router Qos- und Traffic-Shaping-Funktionen hätten und dass man damit den VoIP-Verkehr priorisieren könne, womit er im Prinzip Recht hat.

Dieses Vorgehen gestaltet sich aber so kompliziert, dass praktisch alle Heimanwender damit überfordert wären und niemand in der Praxis davon profitieren kann. Anwender, die nicht unbedingt auf den hohen WLAN-Durchsatz angewiesen sind, sollten sich also vor einem möglichen Kauf genau überlegen, welche Funktionen für sie wichtig sind, und dann im Zweifelsfall um die Draft-n-Router eher einen Bogen machen. (Götz Güttich/mha)