Test: Mainboards mit Intel-915-Chipsatz

Alles neu: Sockel-775, DDR2-Speicher, PCI Express und sogar das Netzteil. Wer auf auf die aktuelle Pentium-4-Plattform umsteigt, sollte beim Mainboard sorgfältig selektieren. Wir testen acht Platinen mit Intels 915-Chipsatz.

Das letzte Mal gab es bei Mainboards 1997 eine derartig umfassende Veränderung: Damals kamen Platinen mit Intel 440LX auf den Markt. Das bedeutete einen neuen Prozessor, den Pentium II, eine neue Grafikkarte für den AGP-Slot, SDRAM-Speicher und oft auch noch ein neues Gehäuse, denn mit den LX-Platinen setzte sich der ATX-Standard durch. Seinerzeit wurde heftig diskutiert, ob AGP-Karten wirklich schneller seien, ob man SDRAM brauche und ob sich der kostspielige Pentium II durchsetzen würde. Heute haben wir wieder eine ähnliche Diskussion. Denn die neue Plattform Intel 915 bringt im Prinzip ähnlich tief greifende Änderungen mit sich. Mehr zur Architektur des 915 und seines "großen Bruders" 925X lesen Sie in unserem Beitrag Test: Intels DDR2-Chipsätze 915G und 925X ..

Mit dem LGA775-Sockel hat Intel nun schon den dritten Steckplatzstandard für Desktop-Pentium-4-Prozessoren kreiert. Er dient als Basis für derzeit fünf Prescott-CPUs mit Taktraten zwischen 2,8 GHz (520) und 3,6 GHz (560), den Pentium Extreme Edition mit 3,4 GHz sowie die drei Pentium 4 mit EM64T (3,20F bis 3,60F GHz). Statt der gewohnten Pins sitzen auf der Unterseite der CPUs nur noch Kontaktflächen. Deutlich komplizierter aufgebaut als frühere Sockel ist der aus Metall hergestellte Sockel 775. Er stellt den Kontakt zur CPU über 775 gefederte Stifte her. Da diese Federkontakte relativ empfindlich sind, ist der Sockel durch eine Kunststoffabdeckung geschützt, solange keine CPU montiert ist. Die CPU wird durch einen Metallrahmen im Sockel fixiert. Der Hintergrund für den Aufwand: Mit dem LGA775-Steckplatz lassen sich in Zukunft auch deutlich höhere Bustaktraten realisieren als die derzeit beim Prescott üblichen 800 MHz.

Mit den von uns getesteten Mainboards mit 915P- und 915G-Chipsatz betritt man also Neuland. Wer die derzeit schnellsten Pentium-4-Prozessoren einsetzen will, kommt aber um die neue Intel-Plattform nicht herum. Ob sich der damit verbundene Aufwand lohnt und ob die neuen Wege steinig oder bereits gut ausgebaut sind, testen wir auf den folgenden Seiten.