Kostenloses Notfall-System zur Malware-Entfernung

Test: Kaspersky Rescue Disk 10

Netzwerk, Updates, Säuberung

Eine sinnvolle Maßnahme nach dem Start ist das Update der Virensignaturen, wofür eine aktive Verbindung ins Internet notwendig ist. Diese einzurichten ist überraschend einfach. Das Rescue System unterstützte im Test nahezu alle Ethernet-Chips, egal ob diese in "echten" PCs oder in virtuellen Maschinen verbaut waren. Etwas komplizierter ist die Sache bei WLAN-Modulen. Hier wird nur ein Bruchteil unterstützt - so hatten wir Probleme mit einem Stick von AVM, ein Funkmodul mit Realtek RTL8187-Chipsatz wurde allerdings problemlos erkannt. Im Zweifel sollte man also zu einem Netzwerkkabel greifen.

Verbindung: Ethernet-Adapter erkennt das System meist problemlos, bei WLAN-Karten ist es ein Glücksspiel.
Verbindung: Ethernet-Adapter erkennt das System meist problemlos, bei WLAN-Karten ist es ein Glücksspiel.

Beide Adapter werden über den gleichen Dialog eingerichtet, diesen findet man über den Startknopf unten links und die Option "Netzwerk konfigurieren". Im Drop-Down-Menü werden anschließend alle erkannten Adapter angezeigt. Bei einem WLAN-Modul wird hierüber auch Verbindung mit dem Access Point hergestellt. Alternativ kann man beide Adaptertypen über das Terminal direkt einrichten. Notwendige Befehle wie ifconfig, dhclient, iwconfig und wpa-supplicant sind enthalten.

Ist die Internetverbindung aktiv, erfolgt das Update über das Hauptfenster des Programms "Kaspersky Rescue Disk". Dieses ähnelt der Windows-Version der Kaspersky-Software, bietet aber deutlich weniger Optionen. Ein Klick auf den Reiter "Update" und die Option "Update ausführen" startet die Aktualisierung der Datenbanken. War diese erfolgreich, ist es Zeit für den eigentlichen Scan. Das Update klappt übrigens auch mit einer CD, das Tool speichert die benötigten Daten auf der Windows-Festplatte im Verzeichnis "c:/Kaspersky Rescue Disc 10.0"

Scannen und Säubern

Die eigentliche Säuberung der potentiell verseuchten Systeme erledigt das Programm "Kaspersky Rescue Disk" aus dem Startmenü. Im Reiter "Untersuchung von Objekten" werden alle erkannten Laufwerke und dazu die Bootsektoren sowie die versteckten Objekte im Autostart gelistet. Ein Klick auf das jeweilige Auswahlfenster fügt ein Objekt zum Scan hinzu oder entfernt es von der Liste. Über den Button "Hinzufügen" am unteren Ende kann man auch einzelne Ordner statt der kompletten Laufwerke auf die Liste setzen. Der Scan startet mit einem Klick auf "Untersuchung von Objekten starten". Wie immer bei vollständigen Virenscans kann die Überprüfung einige Zeit in Anspruch nehmen.

Ausbeute: Die Rescue Disk hat zahlreiche Schädlinge auf dem System gefunden.
Ausbeute: Die Rescue Disk hat zahlreiche Schädlinge auf dem System gefunden.

Ist der Scan abgeschlossen, kann man wie bei der Windows-Variante einen kompletten Bericht einsehen, in dem alle gefundenen Bedrohungen aufgelistet sind. Gefundene Malware wird auf Wunsch gelöscht oder landet in einem Quarantänebereich.