Test: Intels DDR2-Chipsätze 915G und 925X

Intel 925X

Intel will mit dem 925X-Express-Chipsatz alias "Alderwood" das Performance-Segment adressieren. Er besitzt bereits den neuen LGA775-Sockel für entsprechende Pentium-4-CPUs. Der Chipsatz arbeitet ausschließlich mit 800-MHz-FSB und unterstützt nur DDR2-Speichermodule. Gegenüber dem Vorgänger 875P erreicht der Dual-Channel-Speicher-Controller mit DDR2-533-Speicher eine theoretische Speicherbandbreite von 7,95 GByte/s statt 5,96 GByte/s mit DDR400. Zusätzlich hat der Hersteller den Chip-to-Chip-Interconnect überarbeitet.

Das Direct Media Interface (DMI) zwischen dem MCH und ICH ist vergleichbar mit einer PCI-Express-x4-Schnittstelle. Allerdings setzt Intel auf ein proprietäres Übertragungsprotokoll. Die vier dualen, unidirektionalen Lanes erreichen eine rechnerische Bandbreite von 1,0 GByte/s (Basis 1000) pro Richtung. Dagegen begenügt sich die herkömmliche Hub-Link-Technologie mit einer bidirektionalen Transferrate von 266 MByte/s.

Der Dual-Channel-Memory-Controller adressiert insgesamt 4 GByte DDR2-SDRAM. In der Praxis arbeitet der Chipsatz mit maximal vier Speichermodulen zu je 1 GByte. Er unterstützt DDR2-533 und DDR2-400 inklusive optionalem ECC-Support. Laut Intel ist allerdings die ECC-Funktion im aktuellen MCH deaktiviert. Sie wird erst in der nächsten Chip-Revision nutzbar sein.

Eine Besonderheit des 925X-Speicher-Controllers gegenüber dem 915-Chipsatz sind optimierte Speicherzugriffe. Diese reduzieren die Speicher-Latenzzeiten von der CPU zum Speicher, indem so genannte Maintenance-Kommandos in den Datenstrom eingebaut werden. Mit Hilfe dieser Kommandos kann der Speicher-Controller die Daten so im Speicher abgelegen, dass sie mit minimaler Latenzzeit abrufbar sind. Laut Intel bringt dieses Verfahren bei Speicherzugriffen einen Performance-Gewinn von zwei bis fünf Prozent.

Um die maximale Speicher-Performance zu erreichen, muss man bei der Bestückung der Speicher-Slots bestimmte Regeln der so genannten Flex-Memory-Technologie berücksichtigen. Wenn beide Memory-Channel mit gleicher Speicherkapazität arbeiten, spricht Intel vom so genannten "Dual-Channel-Symmetric-Mode". Der Speicher-Controller greift hierbei mit 2 x 64 Bit auf den Hauptspeicher zu. Andere Speicherkombinationen reduzieren durch 1 x 64-Bit-Zugriffe die Speicher-Performance.

Die standardmäßige PCI-Express-x16-Schnittstelle des 925X-Chipsatzes erreicht eine maximale bidirektionale Datentransferleistung von 8 GByte/s (Basis 1000). Dagegen limitiert AGP 8x den Datentransport auf 2 GByte/s.