Quad Core und 4,0 GHz Turbo Mode

Test - Intel Core i7 975 Extreme

Intel stellt mit dem Core i7 975 Extreme ein neues Topmodell für Desktop-PCs vor. Die Quad-Core-CPU mit Hyper-Threading arbeitet mit einer Grundtaktfrequenz von 3,33 GHz. Durch die Turbo-Technologie agiert die CPU meist mit 3,6 GHz - bis 4 GHz sind problemlos möglich.

Intel hievte sich im November 2008 mit der Vorstellung der Core-i7-CPUs mit Nehalem-Architektur in eine eigene Liga. Selbst dem für zirka 245 Euro erhältlichem Einstiegsmodell Core i7 920 kann AMDs etwa 220 Euro teures Topmodell Phenom II X4 955 Black Edition nur vereinzelt auf den Fersen bleiben. Am oberen Ende der Performance-Skala rangiert einsam Intels Spitzenmodell Core i7 965 Extreme.

Jetzt gibt es für die zirka 900 Euro teure CPU mit dem Core i7 975 Extreme ein noch schnelleres Nachfolgemodell. Statt mit 3,2 GHz verrichtet der neue Quad-Core-Prozessor für den Socket LGA1366 seinen Dienst mit 3,33 GHz Grundtakt. Ist nur ein Kern ausgelastet, so erhöht die Turbo-Technologie die Taktfrequenz standardmäßig um zwei „Speed Bins“ auf 3,6 GHz. Sind zwei, drei oder alle vier Kerne aktiv am Arbeiten, so dürfen diese mit einem Speed Bin von 133 MHz, also mit 3,46 GHz takten. Dabei überwacht die CPU, dass der spezifizierte TDP-Wert von 130 Watt zu keinem Zeitpunkt überschritten wird. Nur wenn alle Kerne unter extremer Last rechnen, bleibt es bei 3,33 GHz Grundtaktfrequenz.

Anders als bei den Modellen Core i7 920 und 940 lässt sich bei der Extreme Edition die Turbo Technologie zusätzlich individuell durch freie Multiplier-Wahl anpassen. Beispielsweise funktionierte die Turbo-Einstellung für einen aktiven Kern auf 4,0 GHz im Test mit einem Standardlüfter problemlos. Bei CINEBENCH 10 erreicht der Core i7 975 Extreme im Single-Thread-Rendering 4402 Punkte. Mit der Turbo-Standardeinstellung und somit 3,6 GHz bei einem aktiven Core schafft die CPU 4014 Punkte.

Bei den Standardeinstellungen des Turbo Mode erreicht der neue Core i7 975 Extreme aufgrund der vier Prozent höheren Taktfrequenz gegenüber dem 965er durchschnittlich zwei bis drei Prozent mehr Performance. Durch das neue D0-Stepping des Core i7 975 benötigen LGA1366-Mainboards für das korrekte Erkennen der CPU eine neue BIOS-Version. Durch die neue BIOS-Version unserer Referenzplattform mit Intel Desktop-Mainboard DX58SO steigt die Performance vereinzelt um über 10 Prozent. Das D0-Stepping hat auf die Performance allerdings keinen Einfluss. Hier gilt generell der Tipp, dass besonders bei neuen Plattformen wie X58-Mainboards regelmäßig BIOS-Updates durchgeführt werden sollten.

Beim Energiekonsum hat sich beim Core i7 975 Extreme im Leerlauf gegenüber dem 965er kein messbarer Unterschied ergeben. Unter Last fordert das neue Topmodell allerdings durch die höhere Taktfrequenz bis zu zehn Watt mehr Energie. An den weiteren technischen Merkmalen des neuen Core i7 975 Extreme ändert sich im Vergleich zum Vorgänger nichts: 6,4 GT/s QuickPath-Interface, Hyper-Threading, drei DDR3-1066-Channels, 256 KByte L2-Cache pro Kern sowie ein 8 MByte Shared L3-Cache für alle vier Cores.

Fazit: Der neue Intel Core i7 975 Extreme legt den Maßstab bei Desktop-Prozessoren nochmals ein paar Prozentpunkte höher. Allerdings sind für die CPU – wie bei Intels Extreme Editions üblich – knapp 1000 Euro auf den Tisch zu legen. Dafür gibt es konkurrenzlose Performance, insbesondere bei multithreaded programmierten Anwendungen. Wer noch mehr Rechenleistung benötigt, kann durch die freien Multiplier der Extreme Edition die Taktfrequenz weiter hochtreiben. Ein deutlich attraktiveres Preis-/Leistungsverhältnis bietet allerdings das Einsteigermodell Core i7 920 für zirka 250 Euro. Attraktiv bleibt auch AMDs Phenom II X4 955 Black Edition für zirka 220 Euro. Zwar kommt der Phenom in der Performance meist nicht an den Core i7 920 heran, AMD punktet aber mit günstigeren Plattformen im Vergleich zu Intel-X58-Mainboards für den Core i7. (cvi)

Quickinfo

Produkt

Core i7 975 Extreme

Hersteller

Intel

Steckplatz

Socket LGA1366

Taktfrequenz

3,33 GHz

Anzahl CPU-Kerne

4

Cache

256 KByte L2 pro Kern, 8 MByte Shared L3

Befehlssätze

3DNow!, MMX, SSE, SSE2, SSE3, SSE4.1

ACP

130 Watt

Virtualisierung

Intel VT-x

Unterstützter Speicher

DDR3-1066

Fester Multiplier

Nein

Taktfrequenz QPI-Link

6,4 GT/s pro Richtung

Preis (Stand: 01.06.09)

zirka 1000 Euro