Test: Erste Grafikkarte mit KYRO-Chip

Die VideoLogic Vivid! wird vom neuen KYRO-Grafikchip angetrieben. Er soll dem GeForce2 MX das Fürchten lehren. tecChannel.de hat den Herausforderer getestet: 1:0 für KYRO.

Die Grafikkartenschwemme mit NVIDIAs Geforce-Chips ist erdrückend. Neue 3D-Beschleuniger müssen hohe Performance zu günstigen Preisen bieten, um eine Chance zu haben. VideoLogic versucht das jetzt mit der Vivid!. Das Grafikboard setzt auf den neuen KYRO von STMicroelectronics. Für 350 Mark gibt es den Neuling ab Mitte November - eine klare Kampfansage an Grafikkarten mit dem GeForce2 MX.

Auf der Computex 2000 wurde der KYRO erstmals vorgestellt. Der Grafikchip von STMicroelectroncis basiert auf der Technologie der PowerVR-3D-Beschleuniger, die in Segas Dreamcast-Konsolen zum Einsatz kommen.

Der KYRO beherrscht bis auf T&L alle modernen 3D-Features wie Bump-Mapping oder FSAA. Dem 2D/3D-Beschleuniger stehen auf VideoLogics Vivid! 32 MByte SDRAM zur Verfügung. Der Speicherpfad ist 128 Bit breit. Unterstützung für DDR-SDRAM bietet der KYRO nicht.

Die Taktfrequenz von Grafikchip und Speicher ist mit je 115 MHz niedrig. Zum Vergleich: Der Geforce2 MX taktet seinen Core mit 175 MHz und den Speicher mit 166 MHz. Um trotzdem eine hohe Performance zu erreichen, verwendet der KYRO aber einen effektiven Trick namens "tile based rendering". Der Grafikchip rendert bei diesem Verfahren nur Szenen, die der Betrachter auch sehen kann. Versteckte Texturen lässt er aus. Rechenzeit und Speicherzugriff beschränken sich dadurch auf das Nötigste. Die Grafikchips von NVIDIA, ATI und 3dfx rendern dagegen immer das komplette Szenario, inklusive versteckter Polygone.

Der Mut zum Weglassen wird belohnt: Die Vivid! mit dem KYRO schlägt trotz Vorserien-Charakter den Hauptkonkurrenten GeForce2 MX in fast allen Bereichen. Selbst die wesentlich teurere Voodoo 5500 von 3dfx kommt beim KYRO gehörig ins Schwitzen.