Cloud Computing in der Gesundheitsbranche

Telemedizinische Internetplattform für die Stottertherapie

Die Technik

Um eine durchgängige Benutzerführung zu erzielen, wurde die von der KST entwickelte Therapiesoftware "flunatic!" in den virtuellen Therapieraum integriert. Der Patient erhält so ein Live-Feedback zu seiner Sprechweise. Eine weitere Feedbackmöglichkeit stellt der ebenfalls nahtlos in vitero integrierte Videorecorder und -player dar. Hiermit kann der Patient Videoaufnahmen erstellen, selbst in die Cloud hochladen und anschließend in einer Live-Online-Sitzung mit dem Therapeuten besprechen. Zudem lässt sich das eigene Videobild inklusive Audio aufnehmen und zur gemeinsamen Analyse mit dem Therapeuten wieder abspielen.

Im internationalen Umfeld, etwa bei Patienten in Brasilien und Kuwait, waren Lösungen für den Umgang mit den sehr unterschiedlichen Bandbreiten nötig. Die Herausforderung lag hier darin, trotz teils schlechter Anbindungen eine stabile Audio- und Videoqualität zu gewährleisten. Dies wurde mit Tests erreicht, bei denen das optimale Verhältnis der Bandbreitenauslastung durch Audio und Video ermittelt wurde, sowie durch die subsequente Anpassung des Systems, beispielsweise die Reduktion der Frequenzbreite.

Generell zeigte sich im Projektverlauf die hohe Bedeutung einer durchgehend stabilen Internetanbindung als unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg der Therapiesitzungen.

Der Business-Nutzen

Sowohl KST als auch PARLO sowie ihre Klienten profitieren schon während des Projekts von den Vorteilen der Cloud-basierten Online-Gruppentherapie. Dazu gehören vor allem:

  • der Wegfall von Anreisezeiten und -kosten für Patienten und Therapeuten,

  • sinkende Raumkosten für die Präsenztherapie,

  • die Skalierbarkeit telemedizinischer Konzepte,

  • die flächendeckende Versorgung mit ausgebildeten Therapeuten,

  • eine noch enger strukturierten Nachsorge, die die Rückfallquote weiter verringert,

  • der Export hochwertiger teletherapeutischer Dienstleistungen,

  • weltweite Verfügbarkeit der Therapiematerialien der integrierten Therapiesoftware, die den Patienten einen Medienwechsel erspart.

Die hier genannten Punkte ermöglichen einen Wettbewerbsvorteil für die beteiligten Einrichtungen sowie einen volkswirtschaftlichen Gewinn durch die Exportmöglichkeit der Dienstleistung, die Einsparmöglichkeiten der solidarisch finanzierten Krankenkassen und den erwarteten Arbeitsplatzzuwachs auf Seiten der Projektpartner. So entstanden bereits während der Projektlaufzeit acht neue Arbeitsplätze allein im therapeutischen Bereich.