Kartellrechtliche Bedenken

Telekom: Verkauf des US-Geschäft auf Eis gelegt

Das US-Justizministerium hat den Verkauf des US-Geschäfts der Deutschen Telekom an AT&T auf Eis gelegt. Die Behörde hat bezüglich des 39-Mrd.-Dollar-Deals (zirka 27 Mrd. Euro) kartellrechtliche Bedenken und legte daher Klage ein.

Für das Telekommunikationsunternehmen bedeutet das Veto einen herben Rückschlag, schließlich wollte man das schwächelnde US-Geschäft loswerden. "Wir sind von der Entscheidung des Ministeriums überrascht, gleichzeitig aber zuversichtlich, dass der Verkauf dennoch über die Bühne geht", so Telekom-Sprecher Philipp Kornstädt gegenüber pressestext.

Das Justizministerium befürchtet, dass mit dem Verkauf ein bedeutender Anbieter aus dem Mobilfunkmarkt verschwindet. Eine Fusion wäre schädlich für den Wettbewerb, weil beide Unternehmen zusammen auf mindestens 97 der 100 wichtigsten US-Mobilfunkmärkte um Kunden werben.

Das Ministerium hat jedoch laut Kornstädt Gesprächsbereitschaft signalisiert, daher wird man versuchen die Bedenken auszuräumen. "Wir glauben, dass der Deal den US-Kunden dient", sagt der Sprecher. Ob der geplante Vollzug der Transaktion im ersten Halbjahr 2012 stattfindet, kann Kornstädt nicht sagen: "Wir gehen davon aus, dass der Terminplan eingehalten wird, jedoch kann es zu Verzögerungen kommen."

Das Geschäft in den USA macht dem Unternehmen zu schaffen. Die Kundenzahl von T-Mobile USA ist im zweiten Quartal um 50.000 auf 33,6 Mio. zurückgegangen. Die Telekom hat in den USA mit hohen Ausgaben für den Netzausbau und für Ersteigerungen von Sendefrequenzen zu kämpfen. Die Deutsche Telekom hat daher Ende März 2011 den Verkauf des US-Geschäfts beschlossen. (pte/mje)