Teenager hacken Nuklearwaffenlabor

Fünf jugendliche Hacker haben versucht, sich Zugang zu zwei US-Waffenlabors in Kalifornien zu verschaffen. Zuvor hackten die Jugendlichen Internet Accounts des US-Providers Pacific Bell Internet Services.

Nach Angaben eines Sprechers der Sacramento Valley High-Tech Crimes Task Force in Kalifornien scheiterte der Versuch, in die Rechner der Laboratorien einzudringen. "Es war so als ob jemand bei Nacht am Schloss der Tür rüttelt, mehr nicht", sagte der Task-Force-Sprecher. Sowohl das Labor in Sandia als auch das in Oak Ridge arbeiten für das US-Nuklearwaffenprogramm. Inzwischen hat die Behörde die Jugendlichen ausfindig gemacht. Verhaftet wurden sie laut US-Berichten nicht.

Der gesamte Umfang des Hacks ist enorm. Die Jugendlichen hatten laut Task-Force-Angaben eine Liste mit rund 200.000 Internet-Accounts von Pacific BellInternet Services. Von 95.000 dieser Accounts gelang es ihnen, das Passwort ausfindig zu machen. Unter dem Deckmantel dieser Accounts versuchten sie dann, in die Netzwerke der Labors einzudringen.

In den USA gibt es inzwischen Pläne, die Internet-Kriminalität auf eigenem Terrain zu schlagen. Die US-Justizministerin Janet Reno will ein nationales Computer Netzwerk einrichten, das die Verfolgung von Internet-Kriminalität erlaubt. Das sogenannte LawNet soll unabhängig von den Justizbehörden arbeiten und Kontakt mit internationalen Ermittlungsbehörden halten. Die Sacramento Valley High Tech Crimes Task Force in Kalifornien könnte dafür als Vorbild im Kleinen dienen. 1995 war die Agentur auf betreiben von Apple und Hewlett Packard eingerichtet worden. Beide Konzerne haben Fabriken in der Nähe. (uba)