Die Schattenseite der Arbeit

Teamarbeit - Synonym für ausruhen auf Kosten anderer

Wer viele Ressourcen hat, (ver-)braucht diese auch

Für Unternehmen ist der "Ringelmann-Effekt" einer der größten Feinde der Effizienz und eine Schattenseite der Teamarbeit. Zwar belegen viele Studien, dass die Leistung eines Teams höher sein kann als die Summe der Einzelleistungen seiner Mitglieder - speziell dann, wenn Leistungen erbracht werden, die unterschiedliche Expertisen erfordern. Doch das muss nicht so sein. Bei Teamarbeit kann auch die gegenteilige Wirkung eintreten.

Stimmen Ringelmanns Aussagen, dann müssten Konzern sehr große Ineffizienzen haben. Ein Unternehmen mit 50.000 Mitarbeitern würde nach seiner Formel zum Beispiel nur so effizient arbeiten wie 3.000 Einzelpersonen. Entsprechend groß wäre das Potenzial zur Effizienzsteigerung, wenn es dem Unternehmen gelänge, den "Ringelmann-Effekt" zu vermeiden.

Hierfür müsste es jedoch zunächst wissen, welche Faktoren zur Minderung der Leistung führen. Laut Ringelmann sind dies:

  • das Bewusstsein, dass die eigene Leistung nur wenig zum Gesamterfolg beiträgt.

  • die Tatsache, dass es (in) der Gruppe nicht auffällt, welchen Beitrag der Einzelne leistet. Und:

  • das Nicht-Verspüren eines höheren Effekts, wenn man sich besonders anstrengt.

Cyril Northcote Parkinson, ein englischer Soziologe, kam 1957 zu ähnlichen Erkenntnissen wie Ringelmann. Er untersuchte die Entwicklung des Britischen Marineministeriums, das ursprünglich das gesamte britische Empire verwaltete. Dabei stellt er fest: Nach dem Zerfall des Empires reduzierte sich die Mitarbeiterzahl des Ministeriums nicht. Im Gegenteil: Sie erhöhte sich. Daraus schloss Parkinson: Die Mitarbeiterzahl von Organisationen korreliert nur bedingt mit dem Arbeitsvolumen. Und: Organisationen neigen dazu, sich selbst zu beschäftigen.