SYSTEMS: Pentium-4-PC ohne Lüfter

Der schwäbische PC-Hersteller Signum Data zeigt in München einen PC, in dem vom Pentium 4 mit 1,5 GHz bis zum Netzteil alles mit Passivkühlung auskommt. Der Rechner ist daher kaum zu hören.

Intel hatte auf dem letzten IDF bereits einen Vorschlag für einen leisen P4-PC demonstriert. Der Rechner enthielt einen langsam drehenden 92mm-Lüfter mit Luftleitsystem und riesigem Kühlkörper. Fotos dieses Prototypen wollte man aber nicht erlauben.

Im schwäbischen Gerlingen werkelt jedoch die Firma Signum Data auch ohne Intels Segen schon seit einem Jahr an einem PC, bei dem die Kühlkörper nicht innen, sondern außen liegen.

Für das "FutureClient" getaufte Konzept hat Signum Data vom Netzteil bis zur Legierung der Kühlkörper das gesamte Thermal Management selbst entwickelt. Das Netzteil wird dabei über die linke Seitenwand gekühlt, die Elektrik selbst sitzt unter dem Laufwerksträger.

Der Prozessor gibt durch einen Mini-Heatsink mit Kupferkern die Hitze über eine Heatpipe an die rechte Seitenwand ab. Für Konvektion im Gehäuse selbst sorgen oben angebrachte Öffnungen, die nicht abgedeckt werden dürfen. Durch diese sehr aufwendige Konstruktion ist der PC mit einer Festplatte, die Acoustic Management beherrscht, kaum zu hören. Das typische Rauschen von ein oder mehreren Lüftern entfällt.

Bei einem P4 mit 1,5 GHz soll sich der Core - gemessen über die interne Diode - nur bis zu 63 Grad aufheizen, gab Signum Data auf der Messe an. Man habe dazu den Integer-Anteil des SPEC-Benchmarks 72 Stunden laufen lassen.

Spätestens Ende November will der Hersteller den FutureClient an Fachhändler ausliefern. Mit 1,5 GHz, 256 MByte PC-133-Speicher, 80-GByte-Festplatte und DVD-Laufwerk soll er rund 3800 Mark kosten. Wie hier ursprünglich angegeben, will Signum Data den Rechner nicht im Direktvertrieb anbieten.

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Signum Data: Halle A2, Stand 332