Superhacker Kevin Mitnick bald frei

Fast fünf Jahre nach seiner Verhaftung kommt Kevin Mitnick am 21. Januar 2000 frei. Der laut Guinnessbuch notorischste Hacker der Welt soll insgesamt für Schäden von 80 Millionen US-Dollar verantwortlich sein.

Bereits 1981 geriet Mitnick mit dem Gesetz in Konflikt, als er Computerhandbücher und Passwortlisten aus den Büros der US-Telefongesellschaft Pacific Bell stahl. 1983 wurde er beim Versuch ertappt, über das Universitätsnetz in Pentagon-Rechner einzudringen.

In den Folgejahren entwendete er die Software-Quellcodes von Betriebssystemen großer Firmen, darunter das Betriebssystem VMS von Digital. Andere Konzerne wie Motorola, Fujitsu und Sun blieben ebenfalls nicht von seinen Einbruchsversuchen verschont.

Bei einem dieser virtuellen Beutezüge schnappte das FBI zu. Nach einem Katz-und-Maus-Spiel, das sich über mehrere Jahre hingezogen hatte, wurde er am 14. Februar 1995 in North Carolina verhaftet. In 23 Fällen für schuldig befunden, erhielt der Starhacker die Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis. Erst im März 1999 verständigte sich Mitnick mit der Justiz und bekannte sich in sieben Fällen für schuldig. Daraufhin verminderte das Gericht in einem letzten Prozess die Strafe auf insgesamt 46 Monate Haft.

Ob der Ex-Hacker mit der neu gewonnenen Freiheit viel anfangen kann, bleibt fraglich. Ein Gerichtsentscheid verbietet ihm für drei Jahre Besitz und Benutzung von Computern, Software und allem, was ihm einen Internetzugang verschaffen könnte. Damit dürfte sich seine Karriere in einem technischen Beruf vorerst erübrigen. Immerhin haben ehemalige Weggefährten einen "Freedom Fund" für Mitnick eingerichtet, in dem sich zurzeit über 3000 US-Dollar als Starthilfe befinden. (tri)