Supercomputing

Supercomputer - ein Rückblick

Die Welt der Supercomputer ist durch viele innovative Ideen und Unternehmen, aber auch Konkurse, spektakuläre Pleiten und Übernahmen gekennzeichnet. Dabei finden einige der Ideen des Supercomputing sogar den Weg in die allgemeine Prozessorentwicklung, wenn auch erst mit zehnjähriger Verzögerung. Ein Beispiel ist das 1990 zu Grunde gegangene Unternehmen Multiflow. Sein Trace-Rechner von 1988 arbeitete bereits nach dem VLIW-Verfahren. Heute kommt diese Technik in der Intel-IA64-Prozessorlinie sowie in Transmetas Crusoe zum Einsatz.

Schon 1964 präsentierte Seymore Cray, damals Mitbegründer und Chefentwickler bei Control Data Corporation (CDC), mit dem CDC 6600 den ersten Rechner mit funktionaler Parallelität. Er besaß zehn getrennte Funktionseinheiten: je zwei für Multiplikation und Inkrement-Operationen sowie je eine für Division, Addition, lange Addition, Verzweigung, Shift- und Boolesche Operationen. Zehn periphere Prozessoren sorgten dafür, dass die CPU für die langsame Ein- und Ausgabe entlastet wurde. 1969 folgte der CDC Cyber 76, der bereits um den Faktor zehn schneller war.

Das Regionale Rechenzentrum für Niedersachsen in Hannover installierte 1973 den damals schnellsten Rechner der Welt mit einer Taktrate von 36 MHz und einer Rechenleistung von 5 MFlops. Der Primärspeicher fasste 64K-Wörter (1K = 1024) und der Sekundärkernspeicher 250K-Wörter mit einer Wortbreite von 60 Bit. Die effektive Arbeitsgeschwindigkeit lag bei bis zu 15 Millionen Instruktionen pro Sekunde. Die Magnetplattenspeicher hatten eine Kapazität von 118 Millionen Zeichen (zirka 14 MByte bei 1 Byte pro Zeichen). Etwa 50 Rechner verkaufte CDC weltweit.