Sun will mit Handy-Java endlich Geld verdienen

Auf der JavaOne in San Francisco stellt Sun Microsystems mit "JavaFX" neue Software für Mobiltelefone vor. Damit will das Unternehmen endlich auch finanziell von seiner weit verbreiteten Plattform profitieren.

Sun hatte Java in den 90er Jahren entwickelt. Die Plattform enthält eine Programmiersprache, die vor allem für Web-basierende Unternehmenssoftware populär ist. Aber auch viele Mobiltelefone enthalten eine Java-Schicht, die Programmierern bei der Entwicklung von Spielen und anderen Anwendungen hilft.

Allerdings erhält Sun für diese Software, die auf mobilen Betriebssystemen anderer Anbieter aufsetzt, nur geringe Lizenzgebühren. Mit JavaFX soll sich das ändern. Die Produktfamilie enthält ein komplettes Betriebssystem plus flankierender Software und Dienste für Mobiltelefone.

Mit "Java FX Mobile" lassen sich laut Sun hochwertige Handys im Stil von Apples "iPhone" realisieren, das der Mac-Hersteller im Juni auf den Markt bringen will. Den genauen Preis von Java FX Mobile wollte Sun laut "Wall Street Journal" nicht verraten. Anmerkungen von Firmenchef Jonathan Schwartz deuten aber darauf hin, dass die neue Software sich mehr lohnt als die bisherige Java Micro Edition. "Wir waren bisher nicht in der Position, Java zu monetarisieren", sagt der CEO. "Die neue Software versetzt uns in die Lage, genau das zu tun."

JavaFX Mobile basiert auf Technik, die Sun im April vergangenen Jahres mit dem Zukauf des geistigen Eigentums von Savaje Technologies übernommen hatte. Savaje hatte auf Java-Basis ein Handy-Betriebssystem entwickelt, das unter anderem mit denen von Symbian und Microsoft konkurriert. Der Burton-Group-Analyst Richard Monson-Haefel hält die Savaje-Software für gut. Aus seiner Sicht könnte sie "für Sun zu einer wichtigen neuen Umsatzquelle werden, vorausgesetzt dass sie auch jedermann einsetzt".

Eine weitere Komponente von JavaFX ist die Skriptsprache "JavaFX Script", mit dem sich interaktive Anwendungen programmieren lassen und das als Konkurrenz zu Adobes "Flash" positioniert wird. Adobe wollte die Ankündigung nicht kommentieren, bezeichnete aber in einer Stellungnahme Flash als "De-facto Industriestandard für die Auslieferung interaktiver Inhalte und Anwendungen im Web". (ComputerWoche / ala)