Sun verkündet P2P-Initiative JXTA

Der Erfolg von Napster zeigt, dass das Peer-to-Peer-Konzept (P2P) immer bedeutender wird. Jetzt hat Sun auf der ersten weltweiten O Reilly Peer-to-Peer-Konferenz in San Francisco eine neue P2P-Initiative angekündigt: JXTA.

JXTA ist die leicht verunstaltete Kurzform von Juxtaposition (Nebeneinanderstellung). Schließlich geht es laut SUN in der P2P- und Open-Source-Welt um die flexible Zusammenarbeit für einen absehbaren Zeitraum, um danach zum nächsten Projekt zu springen.

Dazu Sun-Chefentwickler Bill Joy: "Im Peer-to-Peer-Bereich versuchen momentan sehr viele Programmierer ähnliche Probleme mit verschiedenen Ansätzen zu lösen - mit unserem Open-Source-Projekt wollen wir eine einfache Architektur für P2P-Anwendungen bieten." Joy legt großen Wert darauf, dass es Sun dabei nicht um die Entwicklung eines neuen festen Standards und Lizenzierungen geht: "Wir wollen P2P-Programmierer ähnlich der Unix- und Apache-Communities zusammenbringen."

Das Projekt wird auf Apache-Lizenzen und Collab.net laufen. "Wir haben verschiedene Anwendungsbereiche im Sinn, für die wir Elemente von JXTA brauchen. Ziel ist es, innerhalb von sechs bis zwölf Monaten einen Code hervorzubringen, der JAVA, JINI und JXTA in P2P-Codes implementiert." Besonders interessant seien Distributed-Computing-Anwendungen, meinte Joy. Das heißt: Über Peer-to-peer lässt sich die Rechenzeit von unbenutzten Workstations per Netzwerk anderen Projekten zur Verfügung stellen.

JXTA soll vier Mechanismen adressieren: die Verbindung von zwei Peers (so genanntes Pipeing), die Bündelung von Peers in Gruppen oder die Verbindung von einzelnen Gruppen, Monitoring und Metering sowie die Erarbeitung einer Sicherheitsebene.

"Wenn JXTA langfristig erfolgreich sein soll, müssen von Anfang an die Sicherheitsaspekte bedacht und implementiert werden - im Gegensatz zu Microsoft, die bei der Entwicklung von Active-X zu Beginn anscheinend keinen Gedanken an Sicherheit verschwendeten", so Joy, der sich den Seitenhieb auf Microsoft nicht verkneifen kann. "Dabei soll die entstehende Plattform so einfach wie möglich gehalten werden", sagte der Sun-Chefentwickler auf der Konferenz. Anfang April will Sun während einer Online-Konferenz einen ersten Code von JXTA vorstellen. (Reiner Gärtner/jma)