Sun Solaris 9 unterstützt keine Intel-CPUs

Das für das erste Halbjahr 2002 erwartete neue Betriebssystem Solaris 9 von Sun Microsystems unterstützt keine Intel-CPUs mehr. Der Schritt wird mit Kostenersparnis begründet. Die meisten Solaris-Anwender, so Sun, setzen UltraSparc-Prozessoren ein.

Solaris 9 und 64-Bit-UltraSparc-Porzessoren sind die einzige Wahl, die potentielle Käufer des neuen Betriebssystems Solaris 9 haben werden. Zumindest vorerst, denn Sun lässt sich ein Hintertürchen offen. Sollte die Unterstützung für Intel-CPUs nötig werden, könne man ein Update nachliefern. Bislang hat Sun Solaris auch mit 32-Bit-Intel-CPUs zusammengearbeitet. Auch PC-Hersteller wie etwa Dell haben solche Systeme auf Wunsch ausgeliefert.

Der Schritt von Sun soll dem Unternehmen finanzielle Vorteile bringen, da neben der generellen Entwicklung auch die Arbeit an Patches und das Bug-Tracking entfalle. Und diese Kosten, so heißt es von Graham Lovell, Director Produkt Marketing Solaris, würden durch die Intel-Systeme nicht gerechtfertigt. Die Entwicklung von Solaris 9 für den 64-Bit-Itanium von Intel hat Sun bereits früher eingestellt.

Für Kunden, die bestehende Systeme mit Solaris 8 und Intel-CPUs betreiben, soll der Support noch die nächsten sieben Jahre aufrechterhalten werden, sagte Lovell. Da die Upgrade-Zyklen bei Solaris-Anwendern in der Regel lang seien, dürfte der Schritt von Sun auf die Mehrheit der bestehenden Kundschaft in nächster Zeit keine große Auswirkung haben, glaubt Lovell.

Sun hat nach eigenen Angaben über 1 Million Solaris-8-Lizenzen über seine Solaris Entwickler-Programme und Download-Möglichkeiten vergeben. Die Mehrheit davon an Intel-Benutzer. Darin nicht enthalten sind allerdings die mit Sparc-Hardware zusammen verkauften Solaris-Betriebssysteme. Als einmillionsten Nutzer des freien Solaris-Betriebssystems hat Sun einen Manager mit einer Sparc-Workstation beschenkt, der Solaris eigentlich auf seinem Intel-Rechner laufen lassen wollte. (uba)